Die US-Fluggesellschaft American Airlines hatte am frühen Dienstagmorgen ein zunächst nicht näher bezeichnetes Problem gemeldet. Deshalb müssten alle ihre Flugzeuge in den USA am Boden bleiben, hatte es geheissen. Rund eine Stunde später teilte die Flugaufsicht FAA mit, die Massnahme sei wieder aufgehoben. Die schnelle Lösung des Problems liess Passagiere darauf hoffen, dass sie wohl um eine umfassende Störung des Flugbetriebs herumkommen, die sich während der Hauptreisezeit über Tage hinziehen könnte. Die US-Behörden erwarten, dass es über die Feiertage in den USA etwa 40 Millionen Fluggäste geben wird.
Später am Tag erklärte American, es habe ein Problem bei der Netzwerk-Hardware für die Aufrechterhaltung des Flugbetriebs gegeben. Deshalb habe man kurzzeitig keine Maschinen in die Luft bringen können. Nach Angaben des Luftfahrtanalyse-Unternehmens Cirium hatte American am Dienstag weltweit 3901 Flüge geplant, von denen 19 gestrichen wurden. Allerdings hoben laut Cirium bis zum Nachmittag nur 37 Prozent der Flüge pünktlich ab, während 36 Prozent pünktlich ankamen. American bietet nahezu täglich Tausende Flüge zu mehr als 350 Zielen in mehr als 60 Ländern an.
Der Luftfahrt-Berater Robert Mann sagte, das Problem bei American Airlines sei offenbar gewesen, dass das automatisierte System keine Daten zum Passagier-, Gepäck- und Frachtgewicht sowie zum Gesamtschwerpunkt habe liefern können. Diese seien aber für die rechtmässige Abfertigung jedes Fluges erforderlich.
In der Branche hatte es bereits zu Jahresbeginn ein grosses Problem gegeben, als es weltweit zum Ausfall von Technik im Zusammenhang mit der Cloud-Plattform Azure von Microsoft und einem Software-Problem der Cybersicherheitsfirma CrowdStrike kam. Vor zwei Jahren musste Southwest Airlines während der Feiertage eine Systempanne hinnehmen, die zu 16.900 Flugausfällen führte und die Reisen von zwei Millionen Passagieren verzögerte.
Aktien von American Airlines hatten auf die Nachricht am Dienstag zunächst mit Verlusten reagiert, später drehten die Papiere dann ins Plus.
(Reuters)