Steigende Kurse bei den Technologiewerten haben die Börsen in Europa zum Wochenstart ins Plus gehievt. Der Dax notierte am Montag gegen Mittag ein halbes Prozent fester bei 20'005 Punkten. Der EuroStoxx50 gewann knapp ein Prozent auf 4914 Zähler.

Die Anleger griffen beherzt vor allem bei den Aktien von Unternehmen wie Infineon, ASML, ASMI und STMicroelectronics zu. Die Papiere gewannen vier bis fünf Prozent und trieben damit den europäischen Technologie-Branchenindex um 2,4 Prozent in die Höhe.

Der Boom bei den Chipwerten wurde vor allem von den jüngsten Investitionsplänen von Microsoft angeheizt. Der US-Softwareriese will im laufenden Geschäftsjahr 2025 etwa 80 Milliarden Dollar in den Bau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) investieren. Das schrieb Microsoft-Vizepräsident Brad Smith in einem Blogeintrag am Freitag. «Die Nachfrage der grossen US-Tech-Unternehmen nach KI-Funktionalitäten ist derzeit unersättlich. Daher muss man davon ausgehen, dass die Nachfrage nach Halbleiterchips auch 2025 extrem stark sein wird», sagt Susannah Streeter, Managerin bei der Investitionsgesellschaft Hargreaves Lansdown.

Schlechte Stimmung

Gleichzeitig blicken Börsianer auch zu Beginn des neuen Jahres sehr pessimistisch auf die Konjunktur in der Euro-Zone. Das entsprechende Stimmungsbarometer sank im Januar um 0,2 Punkte auf minus 17,7 Zähler, wie die Beratungsfirma Sentix zu ihrer monatlichen Umfrage unter mehr als 1000 Investoren mitteilte.

Das ist der schlechteste Wert seit November 2023. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten sogar mit einem Rückgang auf minus 18,0 Punkte gerechnet. «Die Konjunktur in Euroland droht noch tiefer in die Krise zu geraten», lautet das Fazit von Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. «Es ist eindeutig die Schwäche der wichtigsten Volkswirtschaft der Euro-Zone, Deutschland, welche jegliche Aufwärtsdynamik zunichtezumachen scheint.»

VW erweitert Partnerschaft mit Xpeng - Aktie steigt

Gefragt bei den Einzelwerten waren unter anderem die Aktien von Volkswagen, die um 3,5 Prozent zulegten. Der Wolfsburger Automobilhersteller und der chinesische Elektroautobauer Xpeng bauen ihre Zusammenarbeit im Bereich der Ladeinfrastruktur aus.

Um rund ein halbes Prozent nach unten ging es indes für Qiagen. Die Experten der US-Investmentbank Morgan Stanley hatten die Titel des Diagnostikkonzerns auf «Equal-Weight» nach zuvor «Overweight» herabgestuft.

An der Börse in Amsterdam trieb eine Partnerschaft in den USA die Aktien des niederländischen Konzerns TomTom an. Die Titel des Herstellers von Navigationsgeräten und digitalen Landkarten schnellten um sechs Prozent nach oben. Der kalifornische Geoinformationssystem-Spezialist Esri werde die Karten und Verkehrsdaten von TomTom in seine Plattform integrieren, teilten die Niederländer mit.

(Reuters)