Der Schweizer Rückversicherungskonzern Swiss Re hat signalisiert, dass sich die kürzlich gesenkte Gewinnerwartung nicht auf die Ausschüttung auswirkten sollte. «Die Verringerung des Nettogewinns für das Gesamtjahr von mehr als 3,6 Milliarden Dollar auf mehr als drei Milliarden dürfte die Entscheidung des Verwaltungsrats über die Höhe der Dividende nicht wesentlich beeinflussen», sagte Finanzchef John Dacey am Donnerstag in einer Telefonkonferenz zu den Neunmonatszahlen. Ziel sei es, die Mittel so einzusetzen, dass die Dividende zumindest stabil gehalten oder sogar erhöht werden könne. «Wir haben die Dividende im letzten Jahr erhöht, und ich denke, dass die Leute vernünftigerweise erwarten können, dass wir uns weiterhin auf ein Dividendenwachstum konzentrieren werden.»

Swiss-Re-Chef Andreas Berger geht von einer anhaltend hohen Nachfrage nach Rückversicherungsdeckung aus. «Wir haben gesehen, dass die Zahl der mittelgrossen Schäden zugenommen hat, und das hat zu einer weiteren Nachfrage auf der Rückversicherungsseite geführt», sagte der seit Juli an der Konzernspitze stehende Deutsche. «Die Erstversicherungsunternehmen suchen also nach mehr Kapazität.»

Swiss Re mit Gewinneinbruch im Sommerquartal

Schuld ist das US-Haftpflichtgeschäft, das dem zweitgrösste Rückversicherer der Welt einen fetten Strich durch die Rechnung machte. Damit tauchte der Reingewinn in den ersten neun Monaten auf 2,19 Milliarden Dollar, wie die Swiss Re am Donnerstag bekannt gab. Vergleichszahlen zum Vorjahr legte der Traditionskonzern nach einer Rechnungslegungsumstellung nicht vor. Die Zahlen sind keine Überraschung, da die Swiss Re vor einer Woche eine Gewinnwarnung mit der Grössenordnung des Tauchers veröffentlicht hatte.

Die Grossschäden infolge von Naturkatastrophen beliefen sich in den ersten neun Monaten 2024 auf 813 Mio. USD, wovon 743 Mio. USD auf das dritte Quartal entfielen. Dies betraf vor allem den schweren Hagelsturm im kanadischen Calgary, den Sturm Boris in Europa und die Hurrikane Debby und Helene.

Mit der Gewinnwarnung hat die Swiss Re ihre Jahresziele gesenkt: Neu erwartet der Konzern einen Reingewinn von mehr als 3 Milliarden Dollar. Das sind 600 Millionen weniger als bisher.

(AWP)