Der Versicherungskonzern hat im Vorfeld seines Investorentags neue Strategieziele bis 2027 präsentiert, welche die Erwartungen am Markt im Grossen und Ganzen erfüllten. Die Swiss Life-Titel sind im laufenden Jahr allerdings bereits deutlich gestiegen.

Gegen 10.00 Uhr liegen Swiss Life als schwächste Bluechip-Titel mit 3,2 Prozent im Minus bei 701,40 Franken. Zuvor waren die Papiere gar bis auf ein Tagestief von 694,40 Franken gesunken. Im bisherigen Jahresverlauf steht die Aktie aber weiterhin rund 20 Prozent im Plus. Der Gesamtmarkt zeigt sich derweil freundlich (SMI +0,18 Prozent).

Die neuen Ziele des Versicherungskonzerns seien «ambitiös und realistisch», kommentierte etwa Simon Fössmeier von der Bank Vontobel. So sei das Ziel für die Eigenkapitalrendite in der neuen Strategieperiode von 17 bis 19 Prozent gar etwas höher ausgefallen als von ihm erwartet. Insgesamt brauche es aber auch ambitiöse Ziele, um die im Konkurrenzvergleich hohe Bewertung der Swiss Life-Aktie zu rechtfertigen, meint der Vontobel-Experte.

Nicht ganz erfüllt habe Swiss Life die Erwartungen bezüglich des Cash-Transfers an die Holding, die sich von 2025 bis 2027 auf 3,6 bis 3,8 Milliarden belaufen sollen, schreibt UBS-Analyst Nasib Ahmed. Die Marktteilnehmer hätten diese im Schnitt bei rund 4 Milliarden erwartet. Zudem sei auch die Ausschüttungsquote von «über 75 Prozent» etwas unter dem Analystenkonsens ausgefallen, bemängelt der UBS-Experte.

Für die ZKB sind die Ankündigungen des Versicherungskonzerns zwar «herausfordernd», sie lägen aber weitgehend in den Markterwartungen. So war auch das Volumen des Aktienrückkaufprogramms von 750 Millionen Franken laut Analyst Georg Marti in etwa so erwartet worden. In den kommenden Monaten werde das Rückkaufprogram eine «gewisse Kursstütze» bilden.

Positiv kommentiert werden die neuen Ziele von den Experten von Octavian. Analystin Anne-Chantal Risold will nun ihre Schätzungen bezüglich des Fee-Geschäfts etwas heraufsetzen. Gleichzeitig sieht sie aber nur wenig Aufwärtspotenzial bei ihren Dividendenschätzungen, da sie bereits mit einer Ausschüttungsquote von über 75 Prozent gerechnet habe. Insgesamt sei Swiss Life aber gut positioniert, um durch den «Zinszyklus zu navigieren», ist sie überzeugt.

(AWP)