Bei den Patienten, denen niedrige Dosen Dexamethason verabreicht wurde, verringerte sich die Todesrate um rund ein Drittel, wie aus der britischen Studie hervorgeht. Wissenschaftler, die die Untersuchung begleiteten, bezeichneten die Ergebnisse als "Durchbruch". Sie legten nahe, dass das Mittel bei Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden, unverzüglich als Standardtherapie eingesetzt werden solle. Dexamethason ist ein synthetisches Glucocorticoid (Nebennierenrindenhormon), das bei einer Reihe von Krankheiten zur Hemmung von Entzündungen eingesetzt wird.

"Das Ergebnis zeigt, dass Dexamethason bei Covid-19-Patienten, die beatmet werden oder Sauerstoff erhalten, Leben rettet und das zu bemerkenswert niedrigen Kosten", sagte der Wissenschaftler Martin Landray von der Universität Oxford, der zu den Leitern der Studie gehört. Dexamethason sei das einzige Medikament, mit dem bislang gezeigt wurde, dass es die Sterblichkeit senke - "und es verringert sie erheblich", urteilte sein Kollege Peter Horby. "Das ist ein grosser Durchbruch".

Bislang gibt es noch keinen Impfstoff und kein Medikament gegen das neuartige Coronavirus, mit dem sich weltweit bislang über acht Millionen Menschen angesteckt haben und das über 436.200 Todesopfer gefordert hat. Chinesische Wissenschaftler der China National Biotec Group teilten am Dienstag unterdessen mit, mit einem Impfstoffkandidaten vielversprechende Ergebnisse in einer klinischen Studie erzielt zu haben. Nun sollten weitere späte klinische Studien auch im Ausland mit dem Impfstoff gestartet werden. China erprobt fünf Corona-Impfstoffkandidaten in klinischen Studien am Menschen, mehr als jedes andere Land. 

(Reuters)