Die Aktien des Dentalimplantat-Herstellers Straumann gehören heute mit einem Kursplus von 1,9 Prozent kurz nach Börsenstart zu den besten Titeln im Swiss Performance Index (+0,3 Prozent). Sie notieren bei knapp 116 Franken und entfernen sich damit weiter von der seit etwa zwei Jahren gültigen unteren Bandbreite von 108 Franken - seit Januar 2023 schwanken die Aktien zwischen 108 und 150 Franken.

Grund für den Kurssprung: Die Privatbank Berenberg hat die Abdeckung der Straumann-Titel aufgenommen - und wie: Die zuständige Analystin nennt Straumann «einer der hochwertigsten Medtech-Titel in ihrer Coverage» und weist dem Dentalimplantat-Hersteller ein «Buy»-Rating sowie ein Kursziel von 145 Franken zu. Das entspricht einem Gewinnpotenzial von 25 Prozent.

Straumann erfüllt gemäss Berenberg alle Kriterien, um als einer der hochwertigsten Medtech-Werte eingestuft zu werden: eine starkes Gewinnwachstum sowie erstklassige Margen und Bilanz. Angesichts der diversifizierten Ertragsströme befinde sich das Unternehmen nach wie vor in der Hochwachstumsphase, da es in seinen Schlüsselmärkten weiterhin Anteile gewinne.

Eine Wachstumsstory mit hohen Margen und geringe Schulden

Die Analystin ist der Ansicht, dass ein Umsatz von etwa 5 Milliarden bis 2030 realistisch ist. Straumann gewinnt weiterhin Marktanteile in den Bereichen Zahnimplantate, Clear Aligner und digitale Zahnmedizin - die diesjährigen Umsätze belaufen sich auf 2,5 Milliarden Franken.

Gleichzeitig erwartet sie, dass die überdurchschnittliche Margenhöhe nachhaltig ist. Straumann dürfte gemäss Berenberg und Konsens in den Jahren 2024 bis 2030 in etwa die Mitte seines Margenzielbereichs (25-30 Prozent) erreichen. In den letzten fünf Jahren erzielte Straumann eine durchschnittliche Marge von 26 Prozent und übertraf damit die Konkurrenz. Die konstant hohen Margen von Straumann sind gemäss Berenberg auf eine Kombination aus Produktmix, der Einführung neuer Produkte alle zwei bis drei Jahre und einer hervorragenden Kostenkontrolle zurückzuführen.

Als weitere Stärke sieht die Expertin die Bilanzstruktur des Dentalimplantat-Herstellers womit die Wachstumsstrategie über einen längeren Zeitraum weiter verfolgt werden kann. Der Verschuldungsgrad liegt nahe Null, und für Fusionen und Übernahmen stehen gemäss Berenberg 1 bis 2 Milliarden Franken zur Verfügung. Gleichzeitig wird abermals in das Geschäft reinvestiert. Das Unternehmen ist zudem bestrebt, eine progressive Dividendenpolitik zu verfolgen - die Dividendenrendite beträgt derzeit 2,6 Prozent, wobei sich die Ausschüttungen bis 2028 gemäss Konsens knapp verdoppeln dürften.

Dieses Gesamtpaket ist mit einem Abschlag gegenüber einer früheren Bewertungshöhe zu haben. Basierend auf den 2025-Ergebnissen wird das Verhältnis von Unternehmenswert zu Ebitda mit 20 gehandelt und liegt damit deutlich unter dem 10-Jahres-Durchschnitt von 28. Das vorwärtsgerichtete Kurs-Gewinn-Verhältnis befindet derzeit hingegen bei 31,6 und liegt damit knapp über dem langjährigen Durchschnitt von 30. 

Zwar liegt Berenberg mit ihren Erwartungen leicht über dem Marktkonsens, dennoch böten die Aktien nun einen guten Kaufzeitpunkt. In diesem Jahr verloren die Straumann-Titel knapp 15 Prozent an Wert und notieren etwa 44 Prozent unter dem Allzeithoch von Ende 2021.

(cash)