Den Daten der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) zufolge haben Devisenhändler, die seit Ende Januar eine Short-Position beim Franken hatten, letzte Woche wieder entgegengesetzte Long-Position eingenommen. Das ist eine grosse Veränderung im Vergleich zum Vormonat, als Short-Wetten - Devisenhändler setzen in diesem Fall auf sinkende Kurse des Frankens - den höchsten Stand seit über einem Jahr erreichten.
Die Massnahmen könnten eine gewisse Erleichterung für den Franken nach dem jüngsten Absturz bedeuten, nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) im letzten Monat unerwartet die Zinssätze gesenkt und angedeutet hatte, dass sie nicht länger beabsichtigt, die hiesige Währung zu stützen. Im Laufe dieser Woche könnte es auch zusätzlichen Auftrieb durch gemässigte Signale der Europäischen Zentralbank geben, die sich am Donnerstag zur geldpolitischen Lagebeurteilung trifft.
"Da die Zinsmärkte bereits einen ziemlich aggressiven Lockerungszyklus der SNB einpreisen, könnte man argumentieren, dass einige SNB-bedingte Negativfaktoren im Frankenpreis bereits eingepreist sind“, sagte Valentin Marinov, Leiter der G-10-Währungsstrategie bei Credit Agricole. "Gleichzeitig könnte die EZB mit taubenhaften Kommentaren den Euro auf Talfahrt schicken.“ Marinov sagte weiter, der Euro könnte diese Woche von 0,9822 auf 0,9750 Franken fallen. Ende letzter Woche erreichte der Euro zum Franken ein 11-Monats-Hoch von 0,9849 Franken pro Euro.
Der Franken ist in diesem Jahr bisher um mehr als 5 Prozent gegenüber dem Euro gefallen und gehört zu den Währungen der G10-Gruppe mit der schlechtesten Wertentwicklung. Während die längerfristigen Aussichten des Frankens düster bleiben, da die SNB die Zinsen voraussichtlich weiter senken wird, deuten die Preise der Währungsoptionen immerhin auf eine gewisse kurzfristige Entspannung hin.
(cash/Bloomberg)