Der steil ansteigende Aktienmarkt konnte die Sorgen bezüglich einer Überbewertung und dem glanzlosem Gewinnwachstum der Unternehmen im noch jungen Jahr 2020 bislang abschütteln.
So steht der breite US-amerikanische S&P 500-Index dieses Jahr schon rund 3 Prozent im Plus. Andrew Adams von Saut Strategy schreibt in einem Bericht von Mittwoch, dass eine Trendlinie von "grosser Bedeutung", von dem Tiefpunkt des S&P 500 im März 2009 herkommend, als einziges Widerstandslevel übrigbleibt. Die Linie verbindet die wichtigen Höhepunkte der vergangenen Jahre, startend mit dem Tiefpunkt von 2009. Wird diese überschritten, könnten Investoren endgültig Gewinne einstreichen.
Der Markt ist nach Adams momentan zwar theoretisch fähig, diese Widerstandslinie zu überschreiten – sie liegt derzeit ca. 1-2 Prozent über dem Handelsschluss vom Mittwoch. Er selbst glaubt allerdings nicht daran.
Grund: Für Adams ist der Umstand, dass der S&P 500 sowohl weit über seinem 50-Wochen als auch über seinem 200-Wochen gleitenden Durchschnitt liegt (siehe Chart) ein Alarm-Zeichen. Würde es zu einer Rückkehr zu diesen Levels kommen, hätte dies einen Abfall von 10 beziehungsweise 22 Prozent zur Folge, so Adams. Zwar sei nicht auszuschliessen, dass der Index die nächste Widerstandslinie durchbrechen kann. Doch für die nahe Zukunft lässt ihn die technische Analyse zum Schluss kommen: "Eine defensivere Spielweise ist gefragt."
Kursverlauf des S+P 500 seit 2008. Zudem Widerstandslinie (rot, oben), Gleitdurchschnitt 50-Wochen (mittlere, grün) und Gleitdurchschnitt 200-Wochen (untere, gelb), Quelle: Bloomberg.
(Mit Material der Nachrichtenagentur Bloomberg)