Die Aktien des Hörgeräteherstellers Sonova verlieren am Freitag 5,5 Prozent auf 274,40 Franken, während der Swiss Market Index (SMI) 0,10 Prozent tiefer steht. Die Aktien von Sonova sind in den letzten sechs Monaten um knapp 30 Prozent gestiegen.
Auslöser für den Kurs-Rückgang ist eine Umstufung der UBS. Deren Analyst Graham Doyle reduziert das Rating von "Halten" auf "Verkaufen" und hebt auf der Gegenseite das Kursziel von 225 auf 260 Franken an. Das entspricht aber immer noch einem Abwärtspotenzial von 5 Prozent.
Sonova sei ein qualitativ hochwertiges Unternehmen, aber die Bewertung erscheine angesichts unternehmensspezifischer und branchenspezifischer Herausforderungen hoch. Der UBS-Analyst konstatiert, dass Sonova ein Anbieter von hoher Qualität ist und ein nachhaltiges Wachstum von 4–5 Prozent aufweist. «Wir gehen jedoch davon aus, dass sich die Dynamik beim Gewinn pro Aktie auf kurze Sicht verlangsamt, da aufgrund des verschärften Wettbewerbs und des Investitionsbedarfs Konsensherabstufungen bevorstehen. Doyle beziffert dies auf 3 bis 9 Prozent niedriger beim bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT).»
Die Aussichten für die Hörgerätehersteller sind im Allgemeinen weniger attraktiv als in den letzten Jahren, da die Volumenkonkurrenz hart ist, Preiserhöhungen anspruchsvoller und sich nicht-traditionelle Wettbewerber als Bedrohung erweisen könnten. Selbst in einem Sektor, der in den letzten Monaten um rund 20 Prozent neu bewertet wurde, sticht Sonova hervor und wird mit einem Branchenaufschlag von 7 Prozent gehandelt. «Wir halten das Risiko-Ertrags-Verhältnis für unattraktiv und stufen die Aktie auf "Verkaufen“ herab. Wir bevorzugen Alcon, da die Firma ein schnelleres Umsatz- und EPS-Wachstum sowie eine positive Gewinndynamik aufweist.»
Medtech-Sektor ist überkauft
Der UBS-Analyst führt weiter an, dass Sonova auf der Grundlage der Crowd-Daten die drittgrösste Long-Position in der europäischen Medtech-Branche ist. Das lasse keinen Raum für Enttäuschungen. Aufgrund der Bewertung des freien Cashflows wird das Kursziel auf 260 von 225 Franken erhöht. Allerdings reicht dies nicht, um beim Kursziel zum aktuellen Wert aufzuschliessen.
Der Hörgerätehersteller Sonova musste im ersten Halbjahr seines Geschäftsjahres 2023/24 sowohl beim Umsatz als auch beim Reingewinn einen Rückgang hinnehmen. Die Entwicklung wurde etwa durch den Verlust des Vertrags mit der US-Handelskette Costco sowie von Wechselkursen negativ beeinflusst, wie das Unternehmen im November 2023 mitteilte. Der Ausblick fürs Gesamtjahr wurde entsprechend gesenkt.
1 Kommentar
Nun Sennheiser gehört dazu und die Babyboomer werden doch Hörgeräte- Kunden ;-)
Da zudem die Krankenkassen mitspielen eine durchaus interessante Aktie.
Im schlimmsten Falls kann man eigene Aktien günstiger zurückkaufen.