Konkret steigerte das für seine Marke Phonak bekannte Unternehmen aus dem zürcherischen Stäfa den Umsatz im ersten Halbjahr 2024/25 (per Ende September) um 4,6 Prozent auf 1,83 Milliarden Franken, wie Sonova am Dienstag mitteilte. Der bereinigte Betriebsgewinn (EBITA) sank hingegen um 7,1 Prozent auf 325,2 Millionen Franken (-3,7 Prozent in Lokalwährungen). Die entsprechende Marge fiel auf 17,7 Prozent zurück (VJ 20,0 Prozent).

Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 211,7 Millionen Franken (VJ 249,6 Millionen). Mit dem Erreichten hat Sonova die Erwartungen der Analysten (AWP-Konsens) beim Umsatz übertroffen, bei der Profitabilität jedoch klar verfehlt.

Nach Produktgruppen trug das Hörgeräte-Segment (Geräteverkauf und Betrieb von Ladengeschäften) insgesamt 1,69 Milliarden zum Umsatz bei (+5,4 Prozent in Lokalwährungen). Mit so genannten Cochlea-Implantaten erzielte Sonova einen Umsatz von 147,6 Millionen Franken (+13 Prozent in Lokalwährungen). Und mit dem Verkauf von Kopfhörern der Marke Sennheiser 116,7 Millionen Franken (-1,7 Prozent in Lokalwährungen).

Profitabilität leidet unter Einmalkosten

Dass die Profitabilität etwas unter Druck geraten würde, hatte sich allerdings bereits abgezeichnet. Denn das Unternehmen hatte hohe Marketingaufwendungen und Produkteinführungskosten für die neue Hörgeräteplattform zu tragen. Hinzu kamen zusätzliche Kosten für Massnahmen zur Optimierung der Betriebsstrukturen, unter anderem für den Aufbau einer neuen Fabrik in Mexiko.

Doch die Mühe scheint sich gelohnt zu haben. So hat der Hörgerätehersteller mit der Einführung seiner neuen KI-basierten Hörgeräteplattformen Infinio und Sphere Infinio einen erfolgreichen Marktstart hingelegt.

Wie das Unternehmen in einer separaten Präsentation mitteilte, konnte die Marke Phonak in den USA in den ersten zwei Monaten nach der Einführung ihren Marktanteil im kommerziellen Segment um rund 5 Prozentpunkte steigern. Der Einfluss der Markteinführung auf die Halbjahreszahlen ist jedoch noch gering.

Ausblick bestätigt

Sonova erwartet aber eine signifikante Steigerung der Profitabilität in der zweiten Jahreshälfte, getrieben durch ein stärkeres Umsatzwachstum, höhere durchschnittliche Verkaufspreise und deutlich tiefere Produkteinführungskosten, wie es hiess. Für das Gesamtjahr 2024/25 strebt Sonova daher weiterhin ein Wachstum des konsolidierten Umsatzes von 6 bis 9 Prozent und des bereinigten EBITA von 7 bis 11 Prozent an.

Dies entspricht auch den mittelfristigen Zielen der Gruppe. Unter Berücksichtigung der Wechselkurse per Anfang November 2024 erwartet Sonova für das Geschäftsjahr 2024/25 einen negativen Einfluss von 1-2 Prozentpunkten auf das ausgewiesene Umsatzwachstum in Schweizer Franken. Somit sollte das zweite Halbjahr aufgrund des guten Marktstarts der neuen Hörgeräte deutlich dynamischer verlaufen als das erste.

«Die überaus positive Kundenresonanz auf diese neuen Plattformen deutet auf eine positive Entwicklung und zunehmendes Momentum hin, was eine solide Grundlage für ein erhebliches Umsatzwachstum in der zweiten Jahreshälfte darstellt», wurde CEO Arnd Kaldowski im Communiqué zitiert. Zudem konnte Sonova kürzlich in den USA einen neuen Vertrag mit dem Grosshändler Costco abschliessen. Dies ist von grosser Bedeutung, da laut Analysten rund 15 Prozent der Hörgeräte im Land über diese Ladenkette verkauft werden.

(AWP)