Die Spatzen pfiffen es schon von den Dächern, nun ist es auch offiziell. SoftwareOne will Crayon übernehmen, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. SoftwareOne bietet den Crayon-Aktionäre 0,8233 neue Aktien von SoftwareOne und 69 norwegische Kronen in bar je Crayon-Aktie an. Dies entspricht einem Angebotswert von 144 Kronen je Aktie. Zur Finanzierung will SoftwareOne bis zu 72 Millionen neue Aktien schaffen und plant eine Überbrückungsfinanzierung in Höhe von 700 Millionen Franken.
Die Aktien von SoftwareOne legen daraufhin am Donnerstag im frühen Handel zeitweise zweistellig zu. In einem klar negativen Gesamtmarkt (SPI) steigen die Titel um 9,0 Prozent auf 6,39 Franken. Das Papier hat allerdings einen langen Sinkflug hinter sich. Vor der Gewinnwarnung im Oktober kostete sie knapp 13 Franken.
Gemäss den Experten von Baader Helvea macht die Übernahme strategisch Sinn. Die Branche sei skalengetrieben und die Geschäftsmodelle der beiden Unternehmen vergleichbar. Der Analyst empfiehlt den Kauf der Aktien. Auch Christian Bader von der ZKB betont die möglichen Umsatz- und Kostensynergien durch den Kauf. Allerdings müssten zuerst die Aktionärinnen und Aktionäre zustimmen. Bis zum möglichen Abschluss der Fusion, voraussichtlich im dritten Quartal 2025, erwartet er eine hohe Volatilität der Aktien.
Synergien bilden und Kosten senken
Das Angebot beruhe auf einer Bewertung von Crayon über 172,50 norwegische Kronen je Aktie, was einer Prämie von 36 Prozent entspricht. SoftwareOne wiederum legt bei der Aktientauschkomponente eine Bewertung von 10 Franken zu Grunde, was einem Prämie von 38 Prozent wäre, heisst es weiter.
Mit dem Zusammenschluss wollen die Unternehmen Synergien realisieren. Die laufende Kosten sollen in den kommenden 18 Monaten um 80 bis 100 Millionen Franken gesenkt werden.
Das fusionierte Unternehmen soll auf einem Umsatz von 1,6 Milliarden Franken kommen und in 70 Ländern präsent sein. Rund 13'000 Mitarbeitende werden für die Firma arbeiten.
Die Gründungsaktionäre von SoftwareOne und Crayon haben bereits ihre Zustimmung zum Deal gegeben. Sie halten 29 beziehungsweise 5 Prozente des jeweiligen Aktienkapitals. Die SoftwareOne Gründungsaktionäre haben sich bereits verpflichtet an der GV für den Deal zu stimmen und die von Crayon wollen ihre Aktien im Rahmen des Angebots andienen.
SoftwareOne war schon einmal im Jahr 2018 bei Crayon eingestiegen. 2022 hatte SoftwareOne seine Beteiligung jedoch grösstenteils wieder verkauft.
(AWP/Reuters)
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Ein Deal mit hohem Gewinnpotential. Den Mutigen gehört die Zukunft.