Wer jetzt in die Ferien geht und das Depot weiter überwachen will, kann dies ohne grosse Umstände tun. Mit einem Smartphone ist man praktisch überall online und kann dementsprechend das Portfolio checken.
Aber: Ferienzeit ist im besten Fall Entspannungszeit. Und richtige Entspannung fängt dann erst an, wenn man die Pflichten des trauten Alltags zurücklässt und einfach einmal abschaltet. Genau so macht es übrigens der cash Insider, der es sich momentan irgendwo im Süden gutgehen lässt – und zwar "ohne Märkte".
No markets. Family, sun and fun only. #Steigenberger #CampDeMar #holiday #BestRoomInTheHouse pic.twitter.com/foJHmK98jk
— cashInsider (@cashInsider) 14. Juli 2019
Gute Vorbereitung ist alles
Allerdings: In den nächsten Wochen nimmt die Berichtssaison der Unternehmen so richtig Fahrt auf. Viele Titel – vor allem zyklische Werte – lassen keine guten Zahlen vermuten. Vor allem der wirtschaftliche Ausblick drückt die Stimmung an den Aktienmärkten. Das haben die ersten Halbjahres-Zahlen bereits gezeigt. Viele Titel rutschten am Tag der Zahlenverkündung um bis zu 10 Prozent ab. Heisst: Uns stehen volatile Wochen an der Börse bevor.
Stop-Loss-Order
Ein geläufiges Instrument, sich bei Abwesenheit vor Kursabstürzen zu schützen, ist eine Stop-Loss-Order. Solch eine Order wird wie ein normaler Wertpapierauftrag erteilt und soll als Kursgarantie dienen. Dabei setzt der Anleger bei einer bestimmten Aktie oder einem Wertpapier eine Kurs-Untergrenze fest, bis zu der das Papier im Depot gehalten wird. Sinkt der Kurs während seiner Abwesenheit allerdings unter diese Grenze, wird der Titel abgestossen. Dadurch lassen sich bereits erzielte Gewinne mit der Aktie sichern und Verluste begrenzen.
Doch Vorsicht: Bei Stop-Loss-Aufträgen wird die Aktie im Falle einer Unterschreitung der Untergrenze "bestens" verkauft, also zum besten zu erzielenden Kurs. Heisst: Der effektive Verkaufspreis kann auch unter dem festgelegten Stop-Kurs liegen.
Wie tief soll eine Stop-Loss angesetzt werden?
Wenn Sie eine Stop-Loss-Order zu hoch ansetzen, könnten Ihnen Gewinne durch die Lappen gehen. So zum Beispiel, wenn der Kurs lediglich ein wenig nach unten schlägt, bevor er zu einer möglichen Rally ansetzt. Über die Höhe der Spanne gibt es keine wirkliche Faustregel. Dennoch wird meist empfohlen, die Untergrenze zwischen 10 und 20 Prozent unter dem aktuellen Kurswert anzusetzen – je volatiler die Aktie, desto höher die Spanne.
Statt sich mit Stop-Loss-Aufträgen nur abzusichern, können Sie im Gegenzug in den Ferien übrigens auch an steigenden Kursen partizipieren, ohne am Strand ständig die Kurse checken zu müssen. Mit einer sogenannten Stop-Buy-Order können Sie eine Obergrenze definieren, ab der automatisch ein Kaufauftrag zum nächsten erhältlichen Börsenkurs "billigst" ausgeführt wird.
Durch Put-Option absichern
Eine weitere Alternative, um sich gegen fallende Kurse abzusichern, sind sogenannte Puts. Dabei erkauft man sich als Anleger das Recht, während einer vorher bestimmten Laufzeit (oder an dessen Ende) den Basiswert zu vorab festgelegten Konditionen zu verkaufen. Tritt während der Laufzeit tatsächlich ein Rückschlag ein, ist die Put-Option der rettende Anker. Fällt der Rückschlag aus, hat man die Option zwar umsonst gekauft, partizipiert aber immerhin an den steigenden Kursen.
Wenn Ihnen die ganzen automatisierten Optionen nicht zusagen, ist es bei den meisten Depotanbietern übrigens möglich, Vollmachten auszustellen. Sie können beispielsweise eine Person Ihres Vertrauens dazu berechtigen, während Ihrer Abwesenheit das Depot zu verwalten. So eröffnen Sie sich die Möglichkeit, dass Ihr Portfolio auch in den Ferien aktiv verwaltet wird.
Push-Alerts
Wenn Sie trotz allem in den Ferien Herr des eigenen Depots bleiben wollen, aber trotzdem nicht ständig Kurse checken wollen, bieten sich Push-Alerts an. Diese benachrichtigen Sie per SMS oder E-Mail über Kursschwankungen, falls eine Ihrer Positionen in einem bestimmten Mass nach unten oder oben ausschlägt.