Das Projekt befasste sich mit dem grenzüberschreitenden Handel von digitalem Zentralbankgeld. Diese sogenannte «Wholesale Central Bank Digital Currency», kurz wCBDC, wurde auf Grundlage neuer Technologien aus dem dezentralisierten Finanzwesen (DeFi) auf einer öffentlichen Blockchain getestet, teilte die SNB am Donnerstag mit.

Im Gegensatz zu einer «Retail Central Bank Digital Currency» (rCBDC), sind wCBDCs nur für den Einsatz zwischen Finanzinstituten und Geschäftsbanken gedacht und nicht für den Zahlungsverkehr etwa zwischen Unternehmen und Privatpersonen.

Finanzmarktinfrastruktur der nächsten Generation

Die Machbarkeitsstudie simulierte den Angaben zufolge den Handel und die Abwicklung mit «hypothetischen» Digitalwährungen in Schweizer Franken, Euro und Singapur-Dollar. Dazu habe man ein Verfahren entwickelt, das auf einem gemeinsamen technischen Token-Standard einer öffentlichen Blockchain beruhe. Zusätzlich sei ein «Automated Market Maker» (AMM) zum Einsatz gekommen. Dieser habe automatisch etwa Devisenkassageschäften dezentral abgewickelt, heisst es weiter.

Das Projekt «Mariana» ermögliche demnach «die automatische Preissetzung und Durchführung sowie die sofortige Abwicklung von Devisenkassageschäften». Solche Verfahren könnten laut der SNB von der nächsten Generation von Finanzmarktinfrastrukturen genutzt werden, um grenzüberschreitende Zahlungen zwischen Finanzinstituten zu vereinfachen.

Gleichzeitig verweist die SNB aber auch darauf, dass solche «Tokenisierungs- und DeFi-Technologien» erst in den Anfängen sind und weitere Forschungsarbeiten und Experimente benötigen. Das Projekt habe einen «rein experimentellen Charakter» und keiner der Projektteilnehmenden beabsichtige die Ausgabe von wCBDCs.

(AWP)