Es gehöre zum Mandat der Notenbank, die Finanzmarktstabilität zu unterstützen, erklärte SNB-Vizepräsident Antoine Martin am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Im Zentrum der UBS-Kapitaldiskussion steht die Frage, ob die UBS die Eigenmittelunterlegung der ausländischen Beteiligungen voll vom Eigenkapital der Mutterbank abziehen muss oder weiterhin einen Teil doppelt nutzen kann. «Klar ist, dass aus Sicht der Finanzstabilität ein vollständiger Abzug ausländischer Beteiligungen die beste Lösung ist», erklärte Martin.
Zur Frage, ob sich die UBS veranlasst sehen könnte, die Schweiz zu verlassen, wenn sie deutlich mehr Kapital vorhalten müsste, wollte sich Martin nicht äussern. Dies sei der Entscheid des Instituts selbst. Er verwies auf Standortvorteile der Schweiz wie eine stabile Wirtschaft, ein stabiles Rechtssystem und gut ausgebildete Mitarbeiter. «Wir glauben also, dass die Schweiz ein attraktiver Standort für UBS oder andere Banken ist.»
Das Schweizer Finanzministerium will Ende Mai die Eckwerte für schärfere Eigenkapitalregeln vorlegen. Früheren Angaben zufolge könnte die Regierung die Bank auffordern, zusätzlich 15 bis 25 Milliarden Dollar an Eigenkapital aufzubringen. Bei den Eckwerten handelt es sich um Vorschläge, zu denen die Banken und andere Betroffene Änderungsvorschläge einreichen können.
2027 dürfte dann das Parlament das Thema behandeln und einen Entscheid fällen. Die UBS hat sich wiederholt gegen deutlich strengere Kapitalvorgaben ausgesprochen, weil sie anderen Banken gegenüber einen Wettbewerbsnachteil befürchtet und weniger Geld an die Aktionäre ausschütten könnte.
(Reuters)