Nach einem festeren Start fiel der Leitindex SMI bis Handelshälfte ins Minus, ehe er die Abgaben wettmachte und bis Börsenschluss über die Schwelle von 11'900 Punkte vorrückte. Für einen deutlicheren Anstieg seien die Anschlusskäufe allerdings ausgeblieben, sagten Händler. Und auch die Vorlage der mit Spannung erwarteten US-Produzentenpreise am frühen Nachmittag bewegte die Börse nicht allzu stark.

Die Entwicklung der Produzentenpreise in der grössten Volkswirtschaft der Welt hatte die Börsianer positiv überrascht. Die Preise sind im Juli nicht ganz so deutlich angestiegen wie von Ökonomen befürchtet. Das seien im Vorfeld der noch wichtigeren Konsumentenpreise vom Mittwoch positive Zinssignale, hiess es an der Börse. An der Preisentwicklung richtet die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik vornehmlich aus. Angesichts einer rückläufigen Inflation und einer schwächer werdenden Konjunktur wird in den USA im September mit einer Senkung der Zinsen gerechnet.

Verhalten, aber freundlich

Der SMI schloss den Handel am Dienstag mit 11'928,14 Punkten um 0,46 Prozent höher. Während des Handels war er bis auf ein Tief von 11'800 Punkten zurückgefallen. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, stieg um 0,47 Prozent auf 1928,05 und der breiter gefasste SPI um 0,39 Prozent auf 15'860,36 Zähler. Im SLI standen sich am Ende 25 Gewinner und 4 Verlierer gegenüber. SIG Group schlossen unverändert.

Weit vorne in der Blue-Chips-Tabelle waren die UBS-Aktien (+1,1 Prozent) zu finden. Die Grossbank wird am morgigen Mittwoch die Zahlen zum zweiten Quartal vorlegen und im Handel hofften Anlegerinnen und Anleger auf eine positive Überraschung. Von Interesse sind nicht nur die Ertrags- und Gewinnentwicklung, sondern auch, wie gut die UBS mit der Integration der Credit Suisse vorankommt.

Weitere Gewinner waren Titel wie Sonova (+1,7 Prozent), Sandoz (+1,3 Prozent), Logitech (+1,2 Prozent) oder ABB (+1,1 Prozent). Das Gros dieser Aktien weise nach dem jüngsten Börseneinbruch nach wie vor Aufholpotenzial auf, hiess es.

Am anderen Ende der SLI-Tabelle lagen am Berichtstag Straumann (-1,3 Prozent). Im Schatten der UBS wird auch der Dentalimplantat-Hersteller Geschäftszahlen publizieren. Hier rechnen Analysten in der ersten Jahreshälfte mit einem kräftigen Umsatz- und Ergebnisanstieg. Jedoch habe die Gewinnwarnung des Laborausrüsters Tecan (Aktie: -17,3 Prozent) bei Straumann Spuren hinterlassen.

Die am breiten Markt gehandelten Tecan-Titel litten unter dem deutlichen Gewinnrückgang der Firma im ersten Halbjahr. Zudem hatte Tecan die Jahresprognose gesenkt. Vom Nachfragerückgang in der Laborindustrie war das Instrumentengeschäft besonders betroffen. Mit Sparmassnahmen versucht das Unternehmen nun gegenzusteuern.

Mit festeren Notierungen gingen im SMI die Schwergewichte Roche (GS: +0,6 Prozent), Novartis (+0,4 Prozent) und Nestlé (+0,1 Prozent) aus dem Handel. Zu den wenigen Verlierern zählten derweil nebst Straumann Titel wie jene von Holcim, Kühne+Nagel (je -0,2 Prozent) oder Givaudan (-0,4 Prozent).

Im breiten Geschäft rückten derweil Basilea (+8,3 Prozent) und Polypeptide (+6,1 Prozent) deutlich vor. Sowohl das Biopharmaunternehmen als auch der Pharmazulieferer hatten in den ersten sechs Monaten besser als erwartet abgeschnitten und ihre Guidance angehoben.

Nach Zahlen gesucht waren auch Swissquote (+3,0 Prozent) und Komax (+1,1 Prozent), während Galderma um 0,8 Prozent zulegten. Der Dermatologiekonzern hatte in den USA die Zulassung für den Hoffnungsträger Nemolizumab erhalten und die Aktien wurden darüber hinaus per 1. September in den MSCI Global Standard Index aufgenommen.

Schwächer gingen Bell (-0,4 Prozent) nach Halbjahreszahlen um. Und Gurit (-3,9 Prozent) litten unter der Prognosekürzung des auf den Bau von Windkraftanlagen spezialisierten Kunden Vestas Wind Systems.

(AWP)