Das Geschäft verlief dabei laut Händlern bei moderaten Umsätzen ruhig. Es fehlten zwar die Treiber für einen weiteren Anstieg. Aber trotz des Anstiegs des SMI am vergangenen Freitag auf ein Jahreshoch sei bei den Anlegern keine grössere Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen festzustellen gewesen, hiess es weiter. Der ruhige Handelsverlauf lag auch daran, dass in den USA der Labor Day gefeiert wird. Daher bleiben die US-Börsen geschlossen und es fehlen die Impulse aus den USA.

Zudem hätten die neusten Konjunkturzahlen aus China oder aus Europa keine Kaufsignale geliefert, hiess es weiter. Die PMI-Zahlen aus Europa waren zwar etwas besser als erwartet ausgefallen, signalisierten aber weiterhin eine Abschwächung im Industriebereich. Aber dies habe vor dem am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht keine grosse Rolle gespielt, meinten Händler. Denn diese Daten seien mitentscheidend, wie stark die US-Notenbank den geldpolitischen Kurs lockert und ob der Leitzins nun um 25 oder 50 Basispunkte gesenkt wird. Derzeit würden mehrheitlich 25 Basispunkte erwartet, sagen Händler. Bis am Freitag um 14.30 Uhr dürften die Märkte daher in eine leichte Schockstarre verfallen.

SMI dreht ins Plus

Der Schweizer Leitindex SMI gab zunächst bis 12'367 Punkte nach, erholte sich dann und schloss um 0,12 Prozent höher bei 12'451,48 Punkten. Das Jahreshoch vom letzten Freitag bei 12'484 Punkten bleibt damit in Griffnähe.

Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, rückte um 0,03 Prozent vor auf 2015,99 und der breit gefasste SPI um 0,06 Prozent auf 16'514,07 Zähler. Im SLI legten 16 Titel zu und 14 gaben nach.

Weit oben auf der Kurstafel standen bei den Blue Chips mit den Aktien von Swisscom (+1,2 Prozent), ein Bondersatz, wie der Titel wegen seiner defensiven Qualitäten und der attraktiven Dividende auch genannt wird.

Unter den Gewinnern standen auch die Versicherer Zurich (+0,9 Prozent) und Swiss Re (+0,3 Prozent), zwei weitere «Dividendentitel». Auch Lindt & Sprüngli PS (+0,7 Prozent), Novartis (+0,6 Prozent) und Roche (Inh. +0,4 Prozent/GS +0,2 Prozent) zählten zu den gefragten defensiven Werten. Dabei kam das Plus der beiden Schwergewichte auch dem Gesamtmarkt zugute.

Mit Schindler PS, ABB, Holcim, Kühne + Nagel sowie Geberit waren auch zyklische Werte gefragt, wie das Kursplus zwischen +0,7 und +0,4 Prozent zeigte. VAT (+0,8 Prozent) erholten sich vom Kursrückgang am Freitag.

Auf der anderen Seite verbuchten Sandoz (-1,5 Prozent), Straumann (-1,4 Prozent), SIG (-1,3 Prozent) und Lonza (-1,2 Prozent) nennenswerte Verluste. Straumann sei nach der positiven Zahlen-Überraschung von Mitte August ein Kandidat für Gewinnmitnahmen, hiess es am Markt. Das gleiche gelte für Lonza, die mit einer Jahresperformance von rund 55 Prozent glänzen, und SIG nach dem guten Lauf am letzten Freitag.

Bei Richemont (-0,3 Prozent) und Swatch (-0,6 Prozent) belasteten die neusten Konjunkturzahlen aus dem wichtigen Markt China. Gemäss dem PMI verliert die Industrie weiter an Schwung.

Bei Partners Group (+0,2 Prozent), die am Dienstag den Semesterbericht vorlegen, änderten die Meinungen der Anleger und damit auch die Kursvorzeichen zum Schluss ins Plus. Die Angst, der Finanzkonzern könnte die sehr guten Vorjahresergebnisse nicht mehr erreichen, sei wohl übertrieben gewesen, meinte ein Händler. Swiss Life (+0,3 Prozent) legten am Tag vor der Bilanzvorlage ebenfalls zu.

Dagegen dämpfte Nestlé (-0,4 Prozent auf 90,64 Fr.) die Erholung des SMI. Das Marktschwergewicht litt unter einer Kurszielsenkung auf 90 von 95 Franken durch die Deutsche Bank. Das Rating lautet «Hold».

Auf den hinteren Rängen legten Kuros (+9,3 Prozent auf 16,90 Fr.) zu. Octavian hatte das Kursziel auf 19 von 15 Franken angehoben. Burkhalter (-0,4 Prozent) schlossen nach Zahlen schwächer und Investis ebenfalls nach Zahlen unverändert.

(AWP)