Am Freitag drehte der SMI nach anfänglichen Verlusten am Nachmittag in die Gewinnzone. Vom Rekordhoch vom Mittwoch bei 13'100,22 ist er aber noch ein Stück entfernt. Stützend wirkte in letzter Zeit vor allem das Schwergewicht Nestlé, das wieder in der Gunst der Anlegerinnen und Anleger stand.

Generell hat die Unsicherheit an den Märkten nach den erneuten Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump aber wieder zugenommen. Die Zölle gegen Mexiko, Kanada und China sollen nun doch am 4. März in Kraft treten. In der Folge schichteten Marktteilnehmer in defensive Werte um. Die Nervosität am Markt spiegelte sich auch im Volatilitätsindex VSMI wider, der um 5,3 Prozent anstieg. Für weniger Bewegung sorgten die Inflationsdaten aus Deutschland und den USA. Diese lagen im Rahmen der Erwartungen. Im Fokus stand vor allem der vom Fed viel beachtete PCE-Deflator.

Der Leitindex SMI schloss um 0,4 Prozent höher bei 13'004,48 Punkten, nachdem er im Tagestief bis auf 12'884,27 gefallen war. Auf Monatssicht resultierte damit ein Plus von 3,2 Prozent. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,4 Prozent auf 2115,10 und der breite SPI um 0,2 Prozent auf 17'149,95 Zähler. Im SLI standen 17 Gewinner 13 Verlierern gegenüber.

An der Spitze der Gewinner standen Holcim (+3,0 Prozent). Der Zementkonzern hat laut den Analysten solide Jahresergebnisse veröffentlicht und erhöht nun die Dividende etwas stärker als erwartet. Zudem stellte der CEO ein weiteres Rekordjahr in Aussicht.

Ebenfalls gekauft wurden Swatch (+1,4 Prozent), die bisher gemäss Händlern zurückgeblieben waren. Auch die Titel der Konkurrentin Richemont (+0,8 Prozent) schlossen nach anfänglichen Verlusten im Plus.

Die Gewinne ausweiten konnten unter den Blue Chips zudem die eher defensiven Lindt&Sprüngli PS (+1,3 Prozent), Givaudan (+1,2 Prozent), Swisscom (+0,7 Prozent) und Nestlé (+0,1 Prozent). Gekauft wurden auch Finanzwerte wie UBS (+2,7 Prozent), Julius Bär (+0,6 Prozent), Zurich (+0,5 Prozent) und Partners Group (+0,4 Prozent).

Die im SMI schwergewichteten Pharmariesen Roche (+0,3 Prozent) und Novartis (+0,1 Prozent) schlossen ebenfalls leicht höher. Beide gaben am Nachmittag neue Empfehlungen durch die Europäische Arzneimittel-Agentur bekannt, während Novartis auch neue Studienerfolge ankündigte.

Auf der Verliererseite standen Logitech (-4,7 Prozent auf 88,40 Fr.) ganz unten. Neben einer Tech-Schwäche in den USA senkte die Bank of America das Rating für den Computerzubehörhersteller auf «Underperform» von «Neutral» und das Kursziel auf 80 von 91 Franken.

Mit VAT (-1,5 Prozent) und im breiten Markt U-Blox (-4,7 Prozent) und Inficon (-0,9 Prozent) litten auch andere Technologietitel. Dies sei auf einen «Nvidia Blues» zurückzuführen, sagte ein Händler. Nvidia konnte mit seinen jüngsten Zahlen die hohen Erwartungen der Anleger nicht ganz erfüllen.

Bei den Aktien von Sulzer (-3,2 Prozent) deuteten sich Gewinnmitnahmen ab. Der Titel war am Donnerstag nach Zahlen massiv gestiegen.

Verkauft wurden auch die Aktien von Clariant (-5,4 Prozent), nachdem der Chemiekonzern die Finanzgemeinde mit seinem Ausblick nicht überzeugen konnte. SIG (-1,2 Prozent) fielen nach einer Kurszielsenkung durch Barclays.

Von den Unternehmen mit Jahreszahlen wurden auch Schweiter (-2,6 Prozent) und Sunrise (-2,7 Prozent) verkauft, während die Titel von Bucher Industries (+1,1 Prozent) nach einem überraschend angekündigten Aktienrückkaufprogramm anzogen.

(AWP)