Nach einer anfänglichen leicht positiven Eröffnung drehte der SMI nur wenig später klar ins Minus und lange verharrte er auch dort recht hartnäckig. Mit Eröffnung der US-Börsen ging es dann wieder aufwärts und der SMI näherte sich wieder der Nullmarke. Massgeblich gestützt wurde er der SMI dabei durch Schwergewicht Roche, wohingegen Nestlé seine Schwächephase fortsetzte.
In der Zeit vor Weihnachten und um den Jahreswechsel herum sind Firmennachrichten Mangelware. Daher rückten wieder einmal die Notenbanken im Fokus der Anleger. Neben der Bank of England oder die Bank of Japan waren die Augen allem auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed vom Mittwoch gerichtet. Bis dahin hielten sich die Anleger aber noch eher zurück und die Volumen fielen daher auch vergleichsweise tief aus, war im Markt zu hören. Der grosse Verfallstag am Freitag könnte die Märkte noch einmal bewegen. Zudem wird das Jahresende traditionell häufig dazu genutzt, um die Performance der Portfolios mit dem viel genannten «Window Dressing» etwas aufzuhübschen.
Der Leitindex SMI schloss 0,06 Prozent höher bei 11'701,51 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,01 Prozent auf 1938,48 Zähler. Der breit gefasste SPI verlor dagegen leicht um 0,09 Prozent auf 15'568,15 Punkte. Im SLI verbuchten neun Titel Zugewinne und 18 ermässigten sich. Unverändert gingen Schindler, Swisscom und Zurich aus dem Handel
Vor allem Index-Schwergewicht Nestlé bremste den SMI deutlich aus. Die Papier gingen schliesslich mit einem Minus von 1,0 Prozent auf 74,46 Franken aus den Handel. Zwischenzeitlich markierte der Nahrungsmittelriese mit 74,04 Franken sogar ein neues Mehrjahrestief. Auf Jahressicht summieren sich die Verluste damit auf fast 25 Prozent.
Ein noch deutlicheres Tagesminus verhinderten vor allem die Pharmariesen Roche (+1,2 Prozent) und Novartis (+0,3 Prozent), die damit ihre defensiven Fähigkeiten ausspielten. Roche erhielten dabei auch noch Unterstützung durch Swissmedic, welche die Vabysmo Einzeldosis-Fertigspritze für drei Netzhauterkrankungen zugelassen hatte.
Positive Impulse durch eine Rating-Erhöhung gab es für Lonza (+2,4 Prozent), die damit auch klar an der Spitze landeten. Stifel hatte Papiere am Morgen auf «Buy» von «Hold» hochgestuft. Die Analysten trauen dem Konzern künftig positive Ergebnisüberraschungen zu. Auch Galderma (+4,9 Prozent) profitierten von einer Hochstufung durch die UBS auf «Buy» von «Neutral». Logitech (-2,1 Prozent) reagierten dagegen klar negativ auf eine Herabstufung durch die Bank of America.
Wieder einmal trübe Konjunkturaussichten in China lasteten auf den Papieren von Swatch (-2,7 Prozent). Sie näherten sich damit nach einer kurzen Erholungsphase wieder ihren Tiefstständen von Mitte September an. Richemont (-0,6 Prozent) kamen etwas besser davon, was laut Analysten darauf zurückzuführen ist, dass der Konzern sich geographisch etwas breiter aufstellen konnte.
In den hinteren Reihen stachen erneut Wisekey mit Kursgewinnen von 108 Prozent hervor, nachdem sie sich schon am Freitag mehr als verdoppelt hatten. Der angekündigte Start von Satelliten mit SpaceX im kommenden Jahr liessen auch die Aktien abheben.
Deutliche Zugewinne gab es für Relief (+8,2 Prozent), die positive Forschungsdaten vermeldeten. Gefragt waren auch Kudelski (+8,5 Prozent), obwohl das Unternehmen am Freitag nach Börsenschluss noch einen Millionenbetrug durch einen ehemaligen Kader bekannt machte. Dieser hätte jedoch keine Auswirkungen auf das laufende Geschäftsjahr, teilte das Unternehmen am Abend mit.
Deutlich unter Druck waren Siegfried (-5,8 Prozent) nach einer Abstufung durch Stifel auf «Sell» von «Hold». Der Analyst befürchtet negative Enttäuschungen auf die Aktionäre zukommen. Für Mobilezone (-8,9 Prozent) ging es nach den bereits hohen Verlusten vom Freitag (-16,5 Prozent) nach einer Gewinnwarnung weiter abwärts. Einige Analysten hatten ihre Kursziele teils deutlich gesenkt.
(AWP)