Den ganzen Tag hindurch schwankte der Leitindex nur wenige Punkte rund um die Nulllinie herum. Zwischen Tageshoch und Tagestief lagen dabei keine 40 Indexpunkte. In einem insgesamt eher negativen Gesamtmarkt stützten dabei die defensiven Schwergewichte den SMI massgeblich. Laut Händlern hatten die Märkte nach der Erholung der letzten beiden Wochen eine kleine «Verschnaufpause» eingelegt. Zudem habe die wieder nachlassende Euphorie an der Wall Street über Powells Bestätigung der Zinswende im September am Nachmittag die Kauflaune wieder etwas gebremst.

Auch von Konjunkturseite waren die Signale eher gemischt. So hat sich die Unternehmensstimmung im viel beachteten Ifo-Geschäftsklima in Deutschland weiter abgekühlt, wenn auch etwas weniger stark als Experten befürchtet hatten. Dagegen sind die Aufträge für langlebige Güter in den USA überraschend stark gestiegen. Getrieben wurden die Bestellungen dabei insbesondere durch Transportgüter wie Flugzeuge. Ohne diese wären die Aufträge leicht rückläufig gewesen. Insgesamt vermochten diese Neuigkeiten aber kaum Impulse zu setzen.

Zaghafter Wochenauftakt

Der Leitindex SMI schloss 0,06 Prozent höher bei 12'354,35 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst und in dem die Gewichtung der einzelnen Aktien gekappt ist, fiel derweil um 0,17 Prozent auf 2004,25 Punkte zurück. Der breiter gefasste SPI gab um 0,06 Prozent auf 16'389,74 Punkte. Im SLI standen 17 Verlierern 12 Gewinnern gegenüber. Sika schlossen unverändert.

Auf dem Verkaufszettel standen hautsächlich Technologie- und Wachstumswerte. Neben den Unsicherheiten um die Halbjahreszahlen beim KI-Spezialisten Nvidia drückte im späten Handel auch noch eine negative US-Technologiebörse Nasdaq auf die Stimmung. Unter den Blue Chips fuhren Straumann (-2,4 Prozent) und VAT (-2,3 Prozent) das grösste Tagesminus ein. Unter Verkaufsdruck standen auch Logitech (-0,8 Prozent).

Im Zuge der Technologieschwäche verbuchten darüber hinaus auch Halbleiterwerte wie AMS Osram, Comet, U-Blox und Inficon deutliche Einbussen zwischen 1,6 und 6,0 Prozent.

Schwankung bei Swiss Re

Zu den grössten Verlierern im Markt zählten auch Swiss Re (-1,8 Prozent), die sich in den letzten zwei Wochen jedoch auch ausserordentlich stark entwickelt hatten. Dagegen verbuchten Zurich und Swiss Life leichte Zugewinne von je 0,1 Prozent.

Ein Minus im SMI verhinderten vor allem die defensiven Index-Schwergewichte. So zählten die beiden Pharmariesen Roche GS (+0,6 Prozent) und Novartis (+0,5 Prozent) zu den stärksten Blue Chips. Zudem konnten sich auch Nestlé (+0,2 Prozent auf 89,72 Franken) weiter vom jüngsten Kursrutsch erholen. Sie stehen nur noch knapp unter der Marke von 90 Franken. Wie heute bekannt wurde, nutzte am vergangenen Freitag ein Verwaltungsratsmitglied den Kurssturz nach dem plötzlichen CEO-Wechsel, um zum Preis von 88,40 Fr. für 1,8 Millionen Franken Aktien zuzukaufen.

Leichte Zugewinne verbuchten zudem SIG, Swisscom und Geberit, die zwischen 0,4 und 0,5 Prozent anzogen.

Im breiten Markt stürzten die Papiere von Meyer Burger regelrecht ab (-45 Prozent). Das um das Überleben kämpfende Unternehmen musste seinen Sanierungsplan noch einmal überarbeiten. Zudem hatte sich eine Finanzierung zerschlagen und auch das Projekt für eine zweite Fabrik in den USA wurde eingestampft. «Der Geduldsfaden der meisten Investoren dürfte nun gerissen sein», so das Verdikt eines Händlers.

Ebenfalls abgestraft wurden die Papiere des Zweiradherstellers Pierer Mobility (-5,2 Prozent). Das Unternehmen verfehlte mit seinem Semesterergebnis vom vergangenen Freitag die Erwartungen der Analysten recht deutlich. Nach Halbjahreszahlen höher schlossen dagegen Hiag (+2,6 Prozent).

(AWP)