Darüber hinaus sorgte an den Märkten insgesamt ein Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin für positive Stimmung. Beide tauschten sich zu möglichen Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg aus. Für Euphorie ist es aber laut Marktteilnehmern noch zu früh, denn bis zu einem tragfähigen Lösung wird es vermutlich noch ein weiter Weg sein. Wenig Impulse vermochten die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten und -Produzentenpreise zu setzen. «Spätestens nach den nun auch stärker als erwartet gestiegenen Erzeugerpreisen in den USA im Januar ist klar, dass die Börse das Thema Inflation derzeit nur peripher wahrnimmt», sagte dazu ein Analyst.
Der SMI schloss den Handel am Donnerstag 1,85 Prozent höher bei 12'949,06 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind und die Gewichtung der Schwergewichte stärker gekappt ist, zog um 1,57 Prozent auf 2121,57 an und der breite SPI um 1,69 Prozent auf 17'162,42 Zähler. Im SLI legten 23 Werte zu und sieben ermässigten sich.
Insbesondere Nestlé (+6,2 Prozent) standen im Fokus. Sie schlossen damit auf dem höchsten Stand seit Oktober 2024. Mit seinen Jahreszahlen konnte der Nahrungsmittelriese die Erwartungen der Analysten in den meisten Bereichen übertreffen. Einige Analysten sprachen daher schon von einem Wendepunkt bei den zuletzt stark gebeutelten Papieren. Händler berichteten zudem von Umschichtungen aus dem britischen Konkurrenten Unilever (-5,6 Prozent), der mit seinem Ausblick enttäuschte.
Daneben stützten auch Roche (GS +2,1 Prozent) den Markt. Angetrieben wurden die Papiere vor allem durch eine Ratingerhöhung der UBS auf «Buy» von «Neutral». Dagegen schloss der zweite Pharmariese Novartis mit -0,02 Prozent mehr oder weniger unverändert. Hier belastete eine Ratingsenkung durch die UBS «Neutral» von «Buy». Der Analyst sieht durch zahlreiche auslaufende Patente deutliche Herausforderungen auf das Unternehmen zukommen.
Aufwärts ging es auch mit der Bank Julius Bär (+2,0 Prozent auf 59,06 Fr.). Die UBS hatte das Kursziel für den Vermögensverwalter auf 64,50 von 59 Franken angehoben und gleichzeitig das Kaufrating bestätigt.
Schlusslicht unter den Blue Chips waren dagegen Swisscom (-3,0 Prozent auf 510,00 Franken). Der Telekomkonzern konnte mit seinen Jahreszahlen die Erwartungen der Analysten nicht ganz erfüllen und enttäuschte Händlern zufolge auch mit dem Ausblick. Vor allem im frühen Handel ging es mit den Papieren deutlich abwärts und sie fielen zeitweise sogar unter die Marke von 500 Franken zurück.
Zu den wenigen Verlierern zählten zudem die Versicherungswerte: Zurich, Swiss Life und Swiss Re gaben zwischen 0,2 und 0,5 Prozent nach. Laut Händlern könnten durch das Kriegsende in der Ukraine Forderungen auf Swiss Re zukommen.
Am breiten Markt zogen Santhera (+9,4 Prozent) nach einer Einigung mit deutschen Krankenkassen zum Mittel Agamree deutlich an. Landis+Gyr (+3,5 Prozent) setzten nach dem jüngsten Kurssturz zu einer Erholung an. Dagegen kamen AMS Osram (-4,3 Prozent) nach den deutlichen Kursgewinnen der Vortage wieder etwas zurück.
(AWP)