Damit hat der Leitindex SMI den siebten Handelstag in Folge mit einem Kursgewinn abgeschlossen. Dabei bauten die europäischen Börsen nach einer eher verhaltenen ersten Sitzungshälfte ihre Gewinne im späten Handel im Schlepptau einer freundlichen Wall Street noch deutlich aus. Händler sprachen von einem sehr ruhigem Geschäft, stehe doch ab Wochenmitte das grosse Notenbankertreffen in Jackson Hole auf dem Programm.

Dabei steht US-Notenbankchef Jerome Powell im Fokus: Seine Rede steht aber erst am Freitagnachmittag (MESZ) auf dem Programm. Börsianer hoffen auf verbale Hinweise von Powell auf eine Zinssenkung im September. Die Meinungen über den Umfang gehen bei Strategen und Volkswirten aber auseinander. Zuletzt hatten sich andere US-Währungshüter für eine baldige Zinssenkung ausgesprochen. Jüngste Konjunkturdaten hätten «mehr Zuversicht» gegeben, dass die Inflation unter Kontrolle sei, sagte etwa die Präsidentin der regionalen Notenbank von San Francisco, Mary Daly.

Erholungstrend für SMI

Der Swiss Market Index (SMI) schloss zu Wochenbeginn 0,71 Prozent fester bei 12'275,24 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, stieg um 0,82 Prozent auf 1991,70 und der breiter gefasste SPI um 0,67 Prozent auf 16'312,06 Zähler. Im SLI kamen auf 27 Gewinner nur drei Verlierer.

Weit vorne positionierten sich bei den Blue Chips die Aktien von Straumann (+1,8 Prozent) und Holcim (+1,9 Prozent). Beim Hersteller von Dentalimplantaten sprachen Händler von einer Gegenbewegung, hatten die Papiere doch am Freitag nach einer Verkaufsempfehlung der UBS noch deutlich Federn gelassen.

Bezüglich Holcim verwiesen Händler auf die Deutsche Bank. Deren Analysten haben das Rating für den Zementwert auf «Buy» von «Hold» angehoben und das Kursziel deutlich erhöht.

Ebenfalls fester waren Swatch (+0,5 Prozent) und vor allem Richemont (+2,2 Prozent). Am Markt war von Käufen vor der Bekanntgabe der Uhrenexporte (am Dienstag) die Rede. Dabei dürften die Ausfuhren laut ZKB im Juli im Jahresvergleich um 4,5 Prozent auf rund 2,3 Milliarden Franken gestiegen sein.

Die Aktien der Grossbank UBS büssten hingegen 0,5 Prozent ein. Sie waren im Anschluss an das Quartalsergebnis in der Vorwoche kräftig gestiegen. Auch Julius Bär (-0,4 Prozent) wurden verkauft.

Andere Finanzwerte wie Partners Group (+1,9 Prozent), Swiss Life (+0,6 Prozent) und Zurich (+0,4 Prozent) wurden zu höheren Kursen gehandelt.

Die drei Schwergewichte waren dem Gesamtmarkt keine besondere Stütze. Roche GS (+0,7 Prozent), Novartis (+0,7 Prozent) und Nestlé (+0,4 Prozent) bewegten sich im Rahmen des Gesamtmarktes - oder darunter.

Auf den hinteren Reihen fielen Gurit (+3,3 Prozent) positiv auf. Der Spezialkunststoffhersteller hat nach einem Umsatz- und Gewinnrückgang im ersten Halbjahr die Margen-Guidance bestätigt und damit am Markt die Hoffnung geweckt, dass die Talsohle durchschritten sein könnte.

Dagegen schlossen Metall Zug (-1,2 Prozent) etwas schwächer. Die Beteiligungsgesellschaft hat dank eines Buchgewinns durch die Gründung eines Joint Ventures einen Gewinnsprung verbucht. Die Aktien von Kuros (+5,2 Prozent) setzten derweil ihren Aufwärtstrend fort. Seit Jahresanfang hat sich der Kurs mehr als vervierfacht.

Aryzta verteuerten sich um 4,5 Prozent auf 1,76 Franken, nachdem Vontobel das Rating auf «Buy» von «Hold» erhöht hatte. Das neue Kursziel von 2,30 Franken lässt noch weiter Raum nach oben.

Auch bei Swissquote (+0,2 Prozent auf 305 Fr.) griffen die Anleger weiter zu. Die Aktien des Onlinebrokers zählen zu den am besten gelaufenen Papieren an der Schweizer Börse in den vergangenen Jahren - bei 308 Franken wurde am Berichtstag ein neues Rekordhoch notiert. Für den jüngsten Anstieg machen Händler die Erholung der Aktienmärkte sowie die der Kryptowährungen verantwortlich.

(AWP)