Nach einem freundlichen Handelsstart pendelte der SMI im Tagesverlauf meist um den Vortagesschluss. Angesichts der sich weiter zuspitzenden Spannungen im Nahen Osten sei die Stimmung von Zurückhaltung geprägt gewesen, hiess es im Handel.

Trotz der Sorgen um eine weitere Eskalation des Nahostkonflikts habe aber keine Panik geherrscht, meinte ein Beobachter: Vielmehr würden die Investoren die Chancen aus weiteren geldpolitischen Lockerungen und steigenden geopolitischen Risiken gegeneinander abwägen. Sollten sich die Gemüter im Nahen Osten wieder beruhigen und gleichzeitig die «richtigen Signale» vom US-Arbeitsmarkt kommen, so könnte der Aufwärtstrend kommende Woche wieder weitergehen, gab er sich zuversichtlich.

Der Schweizer Leitindex SMI schloss am Mittwochabend 0,29 Prozent im Plus bei 12'122,09 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, legte 0,26 Prozent zu auf 1985,11 und der breite SPI stieg 0,24 Prozent auf 16'170,88 Zähler. Von den SLI-Titeln schlossen 19 im Plus und elf im Minus.

Deutlichere Kursgewinne gab es für die Aktien von Swatch und Richemont (beide +2,1 Prozent). Die beiden Uhrenwerte hatten bereits in der Vorwoche deutlich zugelegt, nachdem China ein Stützungspaket für seine Wirtschaft angekündigt hatte. Händler gingen davon aus, dass die Regierung in Peking noch weitere Massnahmen ankündigen könnte, hiess es.

Im Plus schlossen auch die Bankenwerte Julius Bär (+2,1 Prozent) und UBS (+1,4 Prozent). Julius Bär soll laut einem Medienbericht weitere Kostenmassnahmen planen: Mit Antritt des neuen CEO Anfang des kommenden Jahres könnte es zu einem neuen Abbau von hunderten Arbeitsplätzen kommen, schrieb das Portal «Inside Paradeplatz».

SIG (+1,2 Prozent) legten ebenfalls zu, die Analysten von Octavian bekräftigten am Mittwoch ihre Kaufempfehlung für die Titel des Verpackungsmaschinenherstellers. Freundlich schlossen auch technologienahe Titel wie die Aktien des PC-Zubehörherstellers Logitech (+0,9 Prozent) oder des Chipindustriezulieferers VAT (+0,8 Prozent).

Leicht fester gingen die beiden Pharma-Schwergewichte Novartis (+0,4 Prozent) und Roche GS (+0,2 Prozent) aus dem Handel. Die Analysten von Goldman Sachs erwarten vom Novartis-Management eine Prognoseanhebung für das Gesamtjahr 2024 und hoben ihr Kursziel leicht an. Die Nestlé-Titel (+0,2 Prozent) drehten zum Handelsschluss ebenfalls leicht ins Plus.

Unter Druck standen hingegen die Titel des Zementkonzerns Holcim (-0,6 Prozent) wie auch des Duftstoffspezialisten Givaudan (-0,8 Prozent). Die Titel des Logistikers Kühne+Nagel (-0,6 Prozent) blieben derweil im Zusammenhang mit dem US-Hafenarbeiterstreik im Fokus.

Abgaben gab es auch für die Titel des Privatmarktspezialisten Partners Group (-0,3 Prozent), wo einige Anleger offenbar die Gewinne vom Vortag bereits wieder mitnahmen. Schwächer schlossen auch die Versicherungstitel Zurich (-0,2 Prozent), Swiss Life (-0,7 Prozent) und Swiss Re (-0,8 Prozent).

Erneut zu den schwächeren Titeln im SLI gehörten die Aktien des Personaldienstleisters Adecco (-0,6 Prozent), die bereits am Vortag durch eine kritische Goldman-Sachs-Studie belastet worden waren. Klare Abgaben gab es für die im laufenden Jahr deutlich gestiegenen Titel des Generikaherstellers Sandoz (-3,2 Prozent).

Am breiten Markt sackten die Titel der Online-Apotheke DocMorris (-6,2 Prozent) nach einer Rating-Abstufung durch die britische HSBC deutlich ab. Der zuständige Analyst sieht das Unternehmen im Kampf um E-Rezept-Markanteile in Deutschland zunehmend im Hintertreffen. Der CEO widersprach im AWP-Interview allerdings: DocMorris sei auf einem guten Weg und wolle nun möglichst schnell neue Kunden gewinnen, versicherte er.

Klare Gewinne gab es dagegen für die R&S-Titel (+5,3 Prozent). Der Baselbieter Trafohersteller konnte dank einer Wandlung von Optionsscheinen sein Eigenkapital deutlich aufstocken und die Liquidität verbessern.

(AWP)