Diese «Schallmauer» war allerdings mit mehreren Abstechern nach oben wie nach unten umkämpft. Sollte sich der Leitindex nun wieder oberhalb der 12'000 Punke etablieren, würde sich aus charttechnischer Sicht dem Barometer «reichlich Aufwärtspotenzial» eröffnen, kommentierte BNP Paribas (Suisse). Das Geschäft verlief laut Händlern dabei in eher ruhigen Bahnen. Kursbewegende Impulse waren zudem vor allem im Blue Chip-Bereich dünn gesät.

Vor der Einsetzung von Donald Trump als 47. US-Präsident heute Abend nach Börsenschluss (MEZ) hätten sich die Marktteilnehmer zurückgehalten, hiess es weiter. Bereits an seinem ersten Tag im Amt werde er eine Vielzahl an Dekreten auf den Weg bringen, hatte Trump mehrfach gesagt. Zuletzt vermeldete aber das «Wall Street Journal», Trump habe gar keine Eile mit der Änderung der Handelspolitik und es dürfte wohl keine schnellen Zollerhöhungen geben. Doch dies habe die Anleger nicht wirklich beruhigt, meinte ein Händler. Denn das Angstbarometer, der Volatilitätsindex VSMI, legte um 6,5 Prozent zu. Die Investoren müssten sich auf einen insgesamt volatileren Handelsverlauf in der nächsten Zeit einstellen. Mit Trump würden die Karten an den Finanzmärkten neu gemischt und es sei mit mehr Kursschwankungen zu rechnen, hiess es am Markt weiter. Am Berichtstag allerdings blieben die US-Börsen wegen des Martin-Luther-King-Feiertages geschlossen.

Der SMI schloss um 0,39 Prozent höher bei 12'037,22 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückte um 0,52 Prozent vor auf 1996,39 Punkte und der breit gefasste SPI um 0,34 Prozent auf 16'038,44 Zähler. Im SLI legten 23 Werte zu, sechs gaben nach und einer (Swisscom) war unverändert.

An die Spitze der Gewinner standen mit Kühne+Nagel (+2,4 Prozent), Sika (+1,2 Prozent), Straumann (+1,1 Prozent) und Adecco (+1,0 Prozent) Aktien, die im Vorjahr klar nachgegeben hatten. Gefragt waren auch UBS (+2,0 Prozent) sowie der «Überflieger» Lonza (+1,6 Prozent). Dazu gab es aber keine unternehmensspezifischen Nachrichten.

Gekauft wurden neben Lonza auch die Gesundheitswerte Alcon, Sandoz, Sonova und das Schwergewicht Roche mit einem Kursplus zwischen 1,0 und 0,5 Prozent. Novartis (-0,1 Prozent) hinkten klar hinterher. Am Markt war diesbezüglich von Umschichtungen aus Novartis in Roche die Rede. Nestlé (+0,4 Prozent), ein weiteres Schwergewicht, konnten im späteren Handel die Gewinne noch leicht ausbauen.

Aufwärts ging es zudem für Swatch (+0,8 Prozent). Der Uhrenhersteller hatte vergangene Woche von den starken Zahlen von Rivale Richemont (+0,2 Prozent) profitiert. Händler rechnen damit, dass Swatch diese Woche die eigenen Zahlen vorlegt.

Zu den wenigen Verlierern zählten die Aktien des Versicherers Zurich (-1,7 Prozent), eine der 2024 am besten gelaufenen Blue Chips. Mit Abstand folgen die 2024 ebenfalls gut gelaufenen Schindler PS (-0,7 Prozent), Swiss Life (-0,5 Prozent) und Swiss Re (-0,2 Prozent) sowie SGS (-0,3 Prozent).

Stärkere Ausschläge gab es zwischenzeitlich bei Meyer Burger (+1,0 Prozent). Vorübergehend notierte die Aktie im zweistelligen Prozentbereich im Plus. Das finanziell schwer angeschlagene Solarunternehmen hat sich zusätzliche Mittel gesichert und eine Brückenfinanzierung verlängert. Zudem würden Gespräche über einen Verkauf des Unternehmens geführt. Diese Hoffnungsschimmer im Überlebenskampf befeuerten die Spekulationen, hiess es am Markt.

Beim Pharmazulieferer Ypsomed (+2,1 Prozent) sorgte eine neu ausgesprochene Kaufempfehlung der UBS für Schwung. Erste Informationen über die jüngste Geschäftsentwicklung unterstützten Belimo (+2,3 Prozent) und Inficon (+0,3 Prozent). Auch News von Peach Property (+2,1 Prozent) kamen gut an. Das Immobilienunternehmen hat erfolgreich Teile einer Euro-Anleihe zurückgekauft.

(AWP)