Der Leitindex beendete damit die 23. von bisher 29 Sitzungen 2025 mit einem Plus. Dabei hat der SMI nach einem verhaltenen Start erst ab Mittag Fahrt aufgenommen. Ein Teil des Anstieg war den Schwergewichten Nestlé und Novartis zu verdanken. Die Anleger hätten sich ihre gute Laune von der Verschärfung des US-Handelskonflikts nicht vermiesen lassen, hiess es am Markt. «Es scheint, als ob sich die Märkte auf Trump einstellen», sagte ein Händler. «Dafür, dass der Trump-Sturm über die Märkte fegt, ist es erstaunlich ruhig.»

US-Präsident Trump hatte die Warnung vom Wochenende wahr gemacht und Stahl- und Aluminiumimporte in die USA mit Zöllen von 25 Prozent belegt. Auch von der Bestätigung des geldpolitischen Kurses der US-Notenbank Fed liessen sich die Anleger nicht stören. Dabei wiederholte Fed-Chef Jerome Powell an der halbjährlichen geldpolitischen Anhörung vor einem Senatsausschuss, das Fed habe keine Eile den geldpolitischen Kurs zu ändern. Am morgigen Mittwoch stehen nun mit den US-Konsumentenpreisen wichtige Daten auf dem Programm. Diese könnten die Zinssenkungshoffnungen möglicherweise wieder aufleben lassen.

Der Leitindex SMI schloss um 0,53 Prozent höher bei 12'694,16 Punkten. Damit schloss er unweit des Jahres-/Mehrjahreshochs von Ende Januar 2025 bei 12'708,45 Punkten; höher war der Leitindex zuletzt Anfang 2022. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,54 Prozent auf 2088,51 und der breite SPI um 0,51 Prozent auf 16'852,48 Zähler. Im SLI notierten zuletzt 25 Aktien höher und fünf tiefer.

Besonders gefragt unter den Blue Chips waren SGS (+6,7 Prozent). Der Warenprüf- und Inspektionskonzern hat mit seinem Jahresabschluss und einem zuversichtlichen Ausblick bei den Anlegern punkten können. Demnach sind die vor einem Jahr gesetzten Ziele bis 2027 nun in Reichweite.

Mit Swatch, Kühne+Nagel, ABB, Schindler sowie Richemont waren zudem zahlreiche konjunktursensible Werte weit oben auf der Kurstafel zu finden. Sie rückten um bis zu 3,3 Prozent vor. Bei den beiden Uhrenherstellern verwiesen Börsianer auf Kering. Die Gucci-Mutter hat zwar unter der allgemeinen Nachfrageflaute im Luxus-Sektor gelitten. Der Ausblick wurde am Markt aber als ermutigend eingestuft.

Gestützt wurde der Markt aber wesentlich von Schwergewicht Nestlé (+1,1 Prozent). Dabei hatten die Papiere zuletzt einen schweren Stand bei den Investoren. Am Donnerstag legt der Nahrungsmittelkonzern seine 2024er-Zahlen vor. Mit Novartis (+1,1 Prozent) trug ein weiteres Schwergewicht zum Indexplus bei. Dagegen zählten Roche (-0,8 Prozent) zu den wenigen Verlierern.

Im Mittelfeld bewegten sich die Versicherertitel Swiss Life (+0,4 Prozent) und Zurich (+0,4 Prozent). Swiss Re (-0,2 Prozent auf 141,70 Fr.) erreichten kurzzeitig bei 143,05 Franken den höchsten Stand seit 2002, bevor die Gewinne dann aber wieder abschmolzen.

Neben Roche und Swiss Re notierten noch Straumann (-2,3 Prozent) und SIG (-0,1 Prozent) im Minus. Sie alle haben im laufenden Jahr kräftig zugelegt.

Grössere Kursausschläge gab es in den hinteren Reihen: Die Papiere des Sensorenherstellers AMS Osram schossen nach Zahlen um fast ein Fünftel nach oben. Das Unternehmen will nach der Halbierung des Nettoverlusts im vergangenen Jahr weitere Fortschritte bei der Profitabilität machen und spätestens 2026 die Gewinnschwelle erreichen.

Dagegen sackten Landis-Gyr nach einem strategischen Update um mehr als ein Fünftel ab. Der Stromzählerhersteller will das verlustreiche Geschäft mit E-Auto-Ladestationen in der Region EMEA einstellen. Das führt zu Abschreibungen und Wertminderungen und entsprechend hat das Unternehmen die Jahresprognose gesenkt.

Die in Schwierigkeiten steckende Peach Property (+1,7 Prozent) hat nach vorläufigen Geschäftszahlen die erwarteten Fortschritte erzielt. Vor Steuern erlitt die Immobiliengesellschaft zwar einen Verlust, aber für 2025 wird eine positive operative Entwicklung erwartet.

(AWP)