Der Preisindex für Wohnimmobilien in der Schweiz stieg im dritten Quartal auf 116,1, teilte das Schweizer Bundesamt für Statistik am Dienstag mit. Das ist 1,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.
In den letzten Jahren war der Preisanstieg bei Einfamilienhäusern etwas stärker ausgeprägt als bei Eigentumswohnungen. Die Ansiedelung multinationaler Unternehmen mit viel Personal wie etwa dem Google-Konzern Alphabet hat die Immobilienpreise in Zürich über das Niveau von Paris und London getrieben — und das, obwohl die Schweizerische Nationalbank die Zinsen deutlich erhöht hat.
Auch das knappe Angebot vor Ort hält die Preise hoch. Solche Trends veranlassten den SNB-Präsidenten Thomas Jordan letzte Woche zu der Warnung, dass die Immobilienpreise fallen könnten. Er wiederholte damit frühere Bedenken, dass Immobilien überbewertet sein könnten.
“Es wird sehr wichtig sein zu sehen, was mit den Mieten passiert”, sagte Jordan. “Wir wären nicht völlig überrascht, wenn wir einige Preisreaktionen sehen würden.”
Tritt ein Preisrückgang bei Immobilien ein, würde auch der schon seit rund 20 Jahren boomende Schweizer Immobilienmarkt zum Stillstand kommen. Laut Immobilienexperten besteht aber keine Gefahr für grossflächige Preisrückgänge. Die Nachfrage vor allem nach Wohnimmobilien bleibt relativ konstant.
Die Schweizer Statistikbehörde berechnet den Index vierteljährlich auf der Grundlage von durchschnittlich rund 7000 Transaktionen auf dem freien Markt aus allen Regionen des Landes. Der Index wird seit 2020 publiziert, die Zeitreihe reicht bis Anfang 2017 zurück.
(Bloomberg/cash)