Das Unternehmen sei ein führender Hersteller von leistungsstarken Lösungen zur Reduzierung von Körperschall in Fahrzeugen, heisst in einer Medienmitteilung vom Dienstag. Sika sieht den Kauf als gute Ergänzung zum bestehenden Portfolio und rechnet mit Synergien und Cross-Selling-Opportunitäten.
Der Jahresumsatz von Faist ChemTec beläuft sich auf umgerechnet rund 190 Mio CHF und die Zahl der Mitarbeitenden weltweit auf 840. Die Gruppe sei mit sechs Produktionsstätten in Europa, Nordamerika und Asien sowie einem europaweiten Vertriebsnetz gut positioniert.
Angaben zum Kaufpreis werden keine gemacht. Verkäuferin ist die Investmentfirma L-GAM mit Sitz in London, an der den Angaben zufolge auch das Fürstenhaus von Liechtenstein beteiligt ist. Die Transaktion erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden.
Synergien und beschleunigtes Wachstum
Mit dem Kauf sichere sich Sika die Technologien und das Know-how für ein beschleunigtes Wachstum. Zudem werde dank der starken Synergien zwischen den beiden Unternehmen die Marktdurchdringung vorangetrieben. "Die Akquisition von Faist ChemTec passt perfekt zu unserer Wachstumsstrategie, da wir so unser Produktangebot und die Technologiebasis für akustische Dämpfungslösungen für die Automobilindustrie enorm ausbauen können", wird Sika-CEO Paul Schuler in der Mitteilung zitiert.
Faist ChemTec stellt Dämmplatten auf Bitumen- und extrudierte Produkte auf Butylkautschukbasis her. Die leichtgewichtigen mehrlagigen Produkte dienen der Körperschalldämpfung im Fahrzeugbau. Die neu erworbenen Technologien würden die Stärken von Sika bei der Dämpfung von Luftschall und der strukturellen Verstärkung von Karosserieteilen perfekt ergänzen, heisst es weiter. Darüber hinaus erwirbt Sika durch die Übernahme auch Know-how in Akustiktechnologien für die Haushaltsgeräte- und Bauindustrie.
Thomas Hasler, Sika-Divisionsleiter Industry und Automotive, rechnet damit, dass der Anteil der Komponenten pro Fahrzeug durch den Zukauf um mehr als 20% gesteigert werden kann. Nicht nur die Position als Zulieferer für konventionelle Autos werde gestärkt, auch vom Megatrend Elektromobilität werde man überdurchschnittlich profitieren. Der Trend im Automobilbau gehe klar zu Elektrofahrzeugen, Leichtbauweise und Multi-Materialdesign.
(AWP)