Von Sika wird in Marktkreisen ein solider, aber eher unspektakulärer Start ins Jahr erwartet. Analysten zufolge wird der Umsatz im ersten Quartal auf 2,688 Milliarden Franken gestiegen sein, nach 2,648 Milliarden Franken im Startquartal 2024.
Das Umsatzwachstum dürfte sich gemäss den Schätzungen im tiefen einstelligen Prozentbereich bewegen, wobei das organische Wachstum auf 1,4 von 0,2 Prozent gestiegen sein dürfte und damit mehr beigesteuert haben sollte als das akquisitorische. Ausserdem könnte das Wachstum von einem leicht negativen Währungseffekt etwas gebremst worden sein.
Regional gesehen dürfte Sika auf dem amerikanischen Kontinent am meisten zugelegt haben, während für Asien aufgrund der Schwäche Chinas eine negative Wachstumsrate resultieren könnte. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Umsatzentwicklung in den Weltregionen.
Analystenkonsens | Vorjahresergebnis | Veränderung | |
---|---|---|---|
Total | 2688 | 2648 | + 40 |
EMEA | 1220 | 1211 | + 9 |
Amerika | 945 | 903 | + 42 |
Asien-Pazifik | 523 | 534 | - 11 |
Sika will im laufenden Jahr den Umsatz in Lokalwährungen um 3 bis 6 Prozent steigern. Der Betriebsgewinn (EBITDA) soll überproportional zulegen. Konkret rechnet Sika mit einer Betriebsgewinnmarge von 19,5 bis 19,8 Prozent.
Das Management bestätigte im Februar auch die mittelfristigen Ziele der «Strategie 2028». Gemäss dieser soll die Betriebsgewinnmarge etwa in den Bereich von 20 bis 23 Prozent steigen.
Nur begrenzte Auswirkungen der US-Zölle
Bei Sika darf an der Bilanzmedienkonferenz jeweils einer der drei Regionenleiter seinen eigenen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr abgeben. Die deutlich zuversichtlichste Prognose hat im Februar Mike Campion abgeben, der Chef der Region «Americas».
Er erwartet für die Marktregion ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich. Speziell in den USA und Brasilien rechne er mit einer positiven Marktentwicklung, sagte der Regionalleiter. Für Lateinamerika insgesamt sei er «vorsichtig optimistisch».
Firmenchef Thomas Hasler fühlt sich darüber hinaus «sehr wohl» mit der Position seiner Firma in den USA. Auch die Auswirkungen möglicher Zölle der Trump-Administration auf Sika seien eher begrenzt.
Den Befürchtungen, die Trump-Regierung könnte die massiven Infrastrukturprogramme der Vorgängerregierung von Joe Biden stutzen, trat Hasler entgegen: «Es gibt keinen Verlust, aber ganz sicher einen anderen Fokus.» So würden aktuell viele Öl- und Gasprojekte wiederbelebt. Er sehe daher keinen Anlass, Sika in den USA neu auszurichten.
Für die Region EMEA - Europa, Naher Osten und Afrika - wurde ein niedriges einstelliges Wachstum in Aussicht gestellt, mit dem Nahen Osten und Afrika als Wachstumsmotoren. Für die Region Asien-Pazifik wird ein «leichtes» Wachstum in Aussicht gestellt.
Sika war auch im noch jungen Jahr bereits wieder aktiv an der Einkaufsfront. So wurden im Februar und März drei kleinere Akquisitionen gemeldet, zwei von diesen Unternehmen sind spezialisiert auf Hausdächer.
Aktie ist seit längerem unter Druck
Die Papiere von Sika sind im bisherigen Jahresverlauf um gut 11 Prozent gesunken, während der Swiss Market Index gut 3 Prozent eingebüsst hat. Im Vorjahr gehörten die Titel mit einem Minus von rund 21 Prozent zu den schwächsten Blue Chips.
Analysten empfehlen die Aktien des Bauchemiekonzerns mehrheitlich zum Kauf. Neben 16 «Buy»-Ratings gibt es ein «Hold» und fünf «Sell»-Ratings. Das durchschnittliche Kursziel von 274,76 Franken impliziert einen mittelfristigen Kursgewinn von 42 Prozent.
(AWP)