Die Siemens-Beteiligung will 31 Millionen Aktien zu einem Preis von je 21 bis 24 Dollar verkaufen, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Börsenprospekt hervorgeht. Damit würde Fluence an der Börse mit fast vier Milliarden Dollar bewertet. Die neuen Aktionäre sollen nach der Emission durchgerechnet bis zu 20,8 Prozent der Fluence-Anteile halten, Siemens und der US-Versorger AES behalten aber 91 Prozent der Stimmrechte.

Fluence war im Januar 2018 als Gemeinschaftsunternehmen von AES und Siemens gegründet worden. Anfang des Jahres stieg der Staatsfonds von Katar (QIA) ein; damals wurde Fluence schon mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet. Siemens hält wie AES bisher 43 Prozent der Anteile.

Batterien zur Energiespeicherung

Fluence entwickelt und produziert riesige Lithium-Ionen-Batterien zur Speicherung von Energie. Solche Energiespeicher seien der Dreh- und Angelpunkt eines CO2-freien Stromnetzes, das auf erneuerbare Energiequellen wie Wind und Sonne angewiesen ist, hatte Fluence-Chef Manuel Perez Dubuc beim Einstieg von QIA gesagt. In ihnen wird die Wind- und Sonnenenergie gespeichert und damit auch für Spitzenlast-Zeiten nutzbar gemacht. Mit Hilfe von Fluence plant die Infrastruktur-Sparte von Siemens (Smart Infrastructure) in Nordbayern einen der grössten Batteriespeicher Europas.

Das Unternehmen aus Arlington im US-Bundesstaat Virginia wächst zwar kräftig, schreibt aber noch tiefrote Zahlen. In dem Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 sei der Umsatz nach ersten Schätzungen auf 650 bis 699 (2019/20: 561) Millionen Dollar gestiegen, ein Plus von bis zu 25 Prozent. Der Nettoverlust verdreifachte sich zugleich auf 158 bis 169 (minus 47) Millionen Dollar. Neben den üblichen Anlauf-Investitionen hätten die Umstellung auf Massenproduktion, Verzögerungen in der Lieferkette und Corona-bedingte zeitweilige Schliessungen bei Kunden das Ergebnis belastet, hiess es in dem Prospekt. Mit dem Erlös der Emission will Fluence Schulden zurückzahlen.

Organisiert wird der Börsengang von den Investmentbanken JP Morgan, Morgan Stanley, Barclays und Bank of America

(Reuters)