Im frühen Handel verlieren die SGS-Valoren 4,9 Prozent auf 90,62 Franken. Dies bei einem leicht tieferen Gesamtmarkt (SPI -0,1 Prozent). Am Vortag wurden die Titel allerdings noch gekauft, verbunden mit hohen Erwartungen auf das organische Wachstum. Auf Jahressicht stehen die Aktien jedoch immer noch ein Viertel im Plus und zählen damit zu den stärksten Titeln im SLI.

Schon am Vortag waren die Papiere von SGS wegen guter Vorgaben des Konkurrenten Bureau Veritas deutlich angetrieben worden. Die Gewinne sind nun wieder verloren.

Das Umsatzwachstum lag bei den meisten Analysten im Rahmen der Erwartungen. «Der Währungseffekt ist wie erwartet ausgefallen, der M&A-Effekt etwas besser», kommentierte etwa Daniel Bürki von der ZKB. Zudem wachse SGS wie der gesamte TIC-Sektor (Testing, Inspection, Certification) weiterhin dynamisch, «was vor dem Hintergrund eines holprigen konjunkturellen Umfelds sicher nicht selbstverständlich ist».

Auch nach Einschätzung von Vontobel ist die Geschäftsentwicklung im dritten Quartal im Rahmen der Erwartungen verlaufen. Positive Überraschungen seien jedoch ausgeblieben. Ihm zufolge gibt es derzeit keinen Anpassungsbedarf.

Etwas kritischer zeigte sich der zuständige Analyst der Royal Bank of Canada. Obwohl das dritte Quartal ganz «OK» aussehe, zeige sich mit Blick auf die Divisionen ein gemischtes Bild. Dies dürfte seiner Ansicht nach für einige Anleger aber nicht ausreichen. Vom neuen Management erwarteten diese, dass sie SGS einer «Beat & Raise-Maschine» machen, heisst es weiter.

Zudem seien die Papiere von SGS im Vergleich mit Mitbewerbern und dem grösseren Sektor hoch bewertet. Der Analyst hatte die Valoren bereits Anfang der Woche auf «Underperform» von «Sector Perform» abgestuft und ein Kursziel von nur 83 gesetzt.

(AWP)