Die Zürcher Auktionsfirma Sincona versteigert am 26. Oktober ein Vreneli aus Gondogold. Zwischen 1894 und 1897 hat die Société Suisse Mines d’Or de Gondo in der Schlucht von Gondo (VS) rund 33 Kilogramm Gold abgebaut. Dafür brauchte es ein Kapital von 5 Millionen Franken. Die produzierten 33 Kilogramm Gold entsprachen aber nur einer Ausbeute von 113’680 Franken, so dass der industrielle Abbau 1897 eingestellt wurde. Deshalb sind Vrenelis aus Gondogold im Vergleich zu «normalen» Vrenelis äusserst selten. 

Im 19. Jahrhundert nahm die Eidgenössische Münzstätte Prägeaufträge von Privatpersonen entgegen. Bürger konnten ihr eigenes Edelmetall gegen eine Gebühr zu Münzen prägen lassen. Einige Besitzer von Gondogold dürften dies getan haben. 1893 wurden 25 Vreneli aus Gondogold geprägt, 1895 19 Exemplare. Über die Zahl der 1897 geprägten Vreneli gehen die Quellen auseinander. Einige sprechen von 29, andere von 12 Exemplaren. Sicher ist, dass das Gondogold-Vreneli von 1897 am seltensten in Auktionen zu sehen ist, schreibt das Auktionshaus in einer Pressemitteilung am Donnerstag.

Das kleine Kreuz macht den Unterschied

Alle Vreneli aus Gondogold tragen in der Mitte des Schweizerkreuzes der Wertseite ein kleines, eingepunztes Kreuz. Fachleute erkennen Münzen aus Gondogold darüber hinaus an ihrer Farbe.

Das Zürcher Auktionshaus schätzt den Wert des Vrenelis aus Gondogold auf mindestens 120’000 Franken. Jürg Richter, Geschäftsführer und Auktionator von Sincona, erwartet aber, dass die Münze bei der heutigen Marktlage deutlich mehr einbringen wird.

Thomas Daniel Marti
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