Grund dafür waren vor allem Abgaben in den defensiven Schwergewichten. Dabei war der Markt nach einem freundlichen Start im Verlauf sukzessive abgebröckelt. Eine leichte Erholung nach dem Handelsbeginn in den USA wich rasch wieder einer nachgebenden Tendenz. Händler zeigten sich davon aber wenig beunruhigt und sprachen von einer Konsolidierung der starken Gewinne seit Jahresanfang. Zudem gehe demnächst auch das erste Quartal zu Ende. «Es ist gut, wenn wir nun etwas Luft ablassen», meinte ein Börsianer und verwies dabei auch auf die Unsicherheiten im Zusammenhang mit den US-Zöllen und den geopolitischen Krisenherden.
Nach wie vor stünden die Zolldrohungen der US-Regierung im Fokus, hiess es weiter. Am Berichtstag keimte allerdings auch eine leise Hoffnung auf, dass die nächste Runde der von Donald Trump angedrohten Strafzölle gezielter und auch massvoller ausfallen könnte, als bisher befürchtet. Derweil beeinflussten aktuelle Konjunkturzahlen das Geschehen nur wenig. Trotz eines schwächeren Einkaufsmanagerindex kam in Europa keine grosse Verkaufsbereitschaft auf, wie ein Marktanalyst sagte. Im Fokus stehe der Aufschwung im Frühjahr. Und in den USA stiegen die Kurse, obwohl schlechte Wirtschaftsdaten und neue KI-News aus China die Stimmung hätten merklich eintrüben können, hiess es weiter.
Der Leitindex SMI schloss nach einem Tagestief auf 12'972 Punkten um 0,57 Prozent tiefer bei 13'000,24 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und ihre Gewichtung gekappt ist, ermässigte sich um 0,13 Prozent auf 2105,04 und der breite SPI um 0,49 Prozent auf 17'205,73 Zähler. Im SLI standen sich 17 Gewinner und 13 Verlierer gegenüber.
Belastet wurde der Markt vor allem von den Verlusten der Schwergewichte Nestlé (-2,3 Prozent) und Roche GS (-1,6 Prozent) sowie Novartis (-1,1 Prozent). Händler sprachen hier von Nachwehen nach dem grossen Eurex-Verfall am vergangenen Freitag. Zudem waren Nestlé und Roche mit einem Kursplus von rund einem Fünftel im laufenden Jahr massgeblich für den Indexanstieg im ersten Quartal verantwortlich. «Von Gewinnmitnahmen zu sprechen, ist bestimmt nicht falsch», meinte ein Händler.
Stark unter Druck, wenn auch vor allem optisch, standen Givaudan (-1,8 Prozent oder 72 Fr.). Denn hier hat vor allem der Dividendenabgang von 70 Franken je Aktie belastet. Mit Lindt & Sprüngli (PS -1,1 Prozent) und Swisscom (-0,6 Prozent) waren weitere defensive Titel wenig gefragt.
Ebenfalls weit oben auf der Verliererliste standen Swatch (-1,2 Prozent). Die Papiere von Rivale Richemont (-0,1 Prozent) konnten zum Schluss die Verluste noch eingrenzen. Der Sektor der Luxusgüter könnte durchaus vor einer gewissen Durststrecke stehen, sagte ein Händler und verwies auf die ebenfalls negative Kursentwicklung der europäischen Mitbewerber LVMH oder Kering.
Gefragt waren auch Technologie- und Wachstumswerte wie Logitech (+1,5 Prozent), VAT (+0,8 Prozent) sowie Straumann (+0,9 Prozent) und Partners Group (+1,7 Prozent). Aber auch Sandoz (+0,7 Prozent) und die «klassischen» Finanztitel Swiss Re, UBS und Swiss Life waren gefragt, wie Kursgewinne von bis zu 1,3 Prozent zeigten. Bei Swiss Re sorgte zudem Goldman Sachs für etwas Rückenwind. Insgesamt profitierten die Bankenwerte auch von der Deutschen Bank, die gleich den gesamten Bankensektor positiver einstufte.
Metall Zug zogen nach Jahreszahlen 2,7 Prozent an. Dagegen ging es für MCH Group (-2,1 Prozent) und Peach Property (-3,5 Prozent) am Tag vor der Bilanzvorlage nach unten.
(AWP)