In der Schweiz werden pro Kopf so wenige Wohnungen gebaut wie seit den 1950er-Jahren nicht mehr. Das führt dazu, dass das Wohnungsangebot gemessen am Wachstum der Bevölkerung hierzulande viel zu tief ist, schreibt die Sonntagszeitung. Die historisch geringe Bautätigkeit und die hohe Zuwanderung sind denn auch Hauptursachen für die Wohnungsnot in vielen Städten einerseits sowie für steigende Hauspreise und Mieten andererseits.

Im Durchschnitt der Jahre 2020 bis 2024 wurden auf 100 zusätzliche Einwohner jährlich lediglich 52 neue Wohnungen erstellt. Zum Vergleich: In den 1980er-Jahren waren es noch weit über 100. Im letzten Jahr wurden rund 5000 Wohnungen weniger gebaut als noch 2023. Gleichzeitig suchen viel mehr Menschen ein neues Domizil, denn die Einwohnerzahl ist wegen der Zuwanderung deutlich gestiegen. Die ständige Wohnbevölkerung erreichte Ende 2024 einen neuen Höchststand.

Regulierungen und hohe Baukosten gehören ebenfalls zu den problematischen Punkten, schreibt die Sonntagszeitung weiter. Das Hauptproblem ist hartnäckig, weil es struktureller Natur ist: Entscheidend war das revidierte Raumplanungsgesetz, das 2014 in Kraft trat. Davor konnte man Bauland einzonen und auf der grünen Wiese bauen. Das war einfach und günstig. Jetzt heisst es verdichten statt einzonen, um die Zersiedelung zu stoppen. Aber die Anpassung der Richt- und Nutzungspläne an die neue Raumplanung benötigt viel Zeit, zuerst in den Kantonen und nun in den Gemeinden. Der Prozess dauert noch an.

(cash)