Die Schweizer Versicherungen sind von der Finma verpflichtet, per Ende April einen Bericht über ihre Finanzlage zu veröffentlichen. Angewandt werden muss dabei der so genannte Schweizer Solvenztest (SST), mit dem die ökonomische Risikosituation einer Versicherung geprüft werden kann. In seinen Grundsätzen entspricht der SST den unter dem Namen Solvency II bekannten EU-Richtlinien.
Konkret wird beim SST das Eigenkapital mit den Risiken abgeglichen, die eine Versicherung eingegangen ist. Von der Finma sind die Kapitalanforderungen dabei gemäss den Angaben auf der Webseite so festgelegt worden, dass ein Versicherer auch bei einem negativen Ereignis, das nur alle hundert Jahre eintritt, kapitalmässig nicht in Bedrängnis kommt.
Solvenzquoten alle über 200 Prozent
Die Bâloise weist in ihrem "Bericht über die Finanzlage" (Büfl) eine Solvenzquote von 242 Prozent aus. Im Vorjahr kam die Versicherungsgesellschaft noch auf eine Quote von 262 Prozent, wobei die Veränderung gemäss Medienmitteilung vom Dienstag im Wesentlichen auf die Anwendung des neuen Standardmodells zurückzuführen sei. Mit ihrer Solvenz unterstreiche sie erneut ihre seit Jahren äusserst solide Kapitalisierung und gehöre nach wie vor zu einer der bestkapitalisiertesten Versicherungsgesellschaften in Europa, schreibt die Bâloise.
Helvetia meldet eine SST-Quote von 222 Prozent. Gemäss Angaben der Versicherungsgruppe konnte sie die Quote im Vergleich zum Vorjahr damit um 10 Prozentpunkte steigern. Die Helvetia sieht die Steigerung auch als Resultat ihres Geschäftserfolges im vergangenen Jahr, der sich trotz schwacher Aktienmärkte, tieferen Zinsen und höheren Kreditspreads positiv auf die SST-Quote ausgewirkt habe.
Der Versicherungskonzern Zurich kommt per 1. Januar 2019 auf eine SST-Quote von 221 Prozent. Ein Jahr davor hatte die Quote noch bei 216 Prozent gelegen. Dieser Wert übertreffe nicht nur die Solvabilitätsanforderungen deutlich und belege die anhaltende Stärke der Bilanz, sondern spiegele auch das disziplinierte Kapitalmanagement der vergangenen Jahre wider, schreibt die Zurich.
Die Pax Versicherung schliesslich steigerte ihre SST-Quote von 225 Prozent im Vorjahr auf 254 Prozent zu Beginn des laufenden Jahres.
(AWP)