Denn die Einheimischen sind wieder zahlreicher ins Ausland gereist und das nasse Wetter schlug auf die Buchungen. Dafür sieht der Winter gut aus. Von den fünf Mitgliedern der IG Parahotellerie (BnB Switzerland, Interhome, Reka, Schweizer Jugendherbergen SJH und TCS Camping) hätten mehrere nicht an die Rekordsaison des Vorjahres anknüpfen können, schrieb die Branchenvereinigung in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Der grösste Schweizer Campingplatzbetreiber TCS Camping habe wegen des Wetters einen Rückgang um 5 Prozent auf rund 900'000 Übernachtungen hinnehmen müssen. Die normalerweise gut gebuchten Feiertage im Frühling seien buchstäblich ins Wasser gefallen, hiess es.
«Das Wetter hat auf die Logiernächte einen grossen Einfluss. Vor allem in der Nebensaison wird oft sehr kurzfristig gebucht», erklärte TCS-Tourismuschef Oliver Grützner. Aber 900'000 Logiernächte seien trotzdem erfreulich.
Schweizer kommen weniger
Bei Reka sanken die Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozent, wobei vor allem die Betriebe im Tessin litten. Der Umsatz stieg dagegen leicht um 0,4 Prozent. Bei den Schweizern sei in diesem Jahr die Nachfrage nach Auslandferien gross gewesen, erklärte Reka-Direktor Roland Ludwig. Die fehlenden Inlandgäste hätten die erhöhte Nachfrage von Gästen aus dem Ausland nicht kompensieren können.
Bei den Jugendherbergen blieben die Logiernächte und der Umsatz ziemlich genau auf Vorjahresniveau. «Unter anderem hat das Wetter dazu geführt, dass es zu einigen Schwankungen kam im Reiseverhalten der Gäste und der Spätsommer besser gebucht war als der Frühsommer», erklärte CEO Janine Bunte.
Interhome legt zu
Zu den Gewinnern zählt der Ferienhausvermittler Interhome, der einen starken Sommer mit einem Buchungsplus von fünf Prozent erlebte. Während die Gästezahl aus der Schweiz um 6,3 Prozent sank, stiegen die Buchungen aus dem Ausland. «Die Schweiz ist für viele ausländische Gäste ein attraktives Reiseziel, insbesondere für Touristen aus Indien, den USA, Kanada und Südkorea», erklärte Interhome-Manager Roger Müller.
Ebenfalls von einer Zunahme bei den Buchungen spricht Dorette Provoost, Geschäftsführerin von BnB Switzerland. «Während die Zahl der Einheimischen stabil blieb, verzeichneten wir bei den Gästen aus dem Ausland einen leichten Anstieg. Am auffallendsten dabei war der Zuwachs aus Frankreich».
Guter Winter in Sicht
Ganz anders sieht das Bild für die kommende Wintersaison aus. Die Prognosen seien bei den fünf Mitgliedsbetrieben durchs Band positiv, schrieb die IG Parahotellerie. Bei Interhome zeichnet sich ein Wachstum von über 7 Prozent ab.
Bei Reka liegen die Buchungen um gut 6 Prozent über dem Vorjahr. Bei den Jugendherbergen zeichnet sich im Winter ein Plus von über fünf Prozent ab. Auch TCS Camping und BnB Switzerland rechnen mit einem Wachstum.
(AWP)