Die Sonova-Aktie setzt ihre Talfahrt fort und notiert kurz nach Handelsbeginn bei 296.50 Franken, was einem Rückgang von 2 Prozent entspricht. Der Swiss Market Index (SMI) verzeichnet derweil ein leichtes Plus von 0,2 Prozent.
Der Kurs von Sonova hat sich in den letzten Wochen deutlich abgeschwächt. Noch Ende Januar lag die Aktie bei 319,90 Franken, seither beträgt das Minus knapp 7 Prozent. Die britische Investmentbank HSBC verschärft den Druck weiter und senkt die Bewertung von «Kaufen» auf «Halten». Das neue Kursziel liegt bei 310 Franken, was nur noch wenig Spielraum für eine kurzfristige Erholung lässt.
Sonova setzt grosse Hoffnungen auf die neuen KI-gestützten Hörgeräteplattformen «Phonak Infinio» und «Sphere Infinio», die in den USA bereits Marktanteilsgewinne verzeichnen. Zudem könnte die Rückkehr mit Sennheiser-Hörgeräten in Costco-Filialen das US-Geschäft ankurbeln. Doch trotz dieser Fortschritte wächst der Konkurrenzdruck. Technologiekonzerne wie Apple treiben mit innovativen Hörlösungen die Marktentwicklung voran und erhöhen den Druck auf etablierte Anbieter.
Zudem belasten steigende Kosten das Unternehmen. Höhere Ausgaben für Forschung, Entwicklung und Marketing drücken auf die Margen. Anleger bleiben daher skeptisch, ob Sonova seine ambitionierten Wachstumsziele erreichen kann.
Dass die HSBC-Analysten neuerdings den Aktien des dänischen Erzrivalen Demant den Vorzug geben, zieht Händlern zufolge vermehrt Umschichtungen aus den Valoren von Sonova in jene von Demant nach sich. Gemäss Händlern verstärken die in der Branchenstudie gemachten Aussagen die Zweifel an der Technologieführerschaft von Sonova.
Erst kürzlich wurde bekannt, dass der andere dänische Rivale GN mit ReSound Vivia mit dem kleinsten KI-fähigen Hörgerät auf den Markt drängt. Während die Aktien von Sonova am Tag des Bekanntwerdens mit Kursverlusten von bis zu 3 Prozent abgestraft wurden, reagierten jene der dänischen GN-Mutter GN Store Nord mit einem Kurssprung von mehr als 7 Prozent auf die Neuigkeiten. Das zeige klar, in welche Richtung es für die Börse gehe, sagte ein Händler.
Ob sich die Aktie stabilisieren kann, dürfte von der weiteren Marktentwicklung und der Akzeptanz der neuen Produktgeneration abhängen. Besonders die nächste Ergebnispublikation am 13. Mai wird von Anlegern mit Spannung erwartet.
(cash/AWP)