Der Franken fällt gegen den Euro am Dienstag bis auf 0,9621. Ein derartiges Niveau wurde seit dem 24. Juli 2024 nicht mehr erreicht. Am Morgen wurde das Währungspaar noch zu 0,9564 Franken gehandelt. Derweil hat sich das Dollar/Franken-Paar mit 0,8795 Franken gegenüber dem Morgen 0,8801 nur wenig bewegt.

Der Euro wertet sich auch zum Dollar auf. Aktuell wird die Gemeinschaftswährung zu 1,0919 Dollar gehandelt. Am Morgen waren es mit 1,0865 noch deutlich weniger. Auch zum Franken hat der Euro zugelegt und kostet derzeit 0,9602 nach 0,9564 Franken am Morgen.

Dollar-Schwäche

Der Euro profitiert dabei weiter von einer Dollar-Schwäche. Der «Greenback» steht im Handel mit allen anderen wichtigen Währungen unter Druck. Schuld ist laut Händlern die anhaltende Sorge um die US-Wirtschaft. Laut Ökonomen verschärft das Hin und Her bei den Zöllen die Unsicherheit. Dies zeigt sich auch an den weiteren Kursverlusten an den US-Aktienmärkten nach dem schwachen Wochenstart.

Aus jüngsten Äusserungen von US-Präsident Donald Trump wurde nach Einschätzung von Experten der Dekabank deutlich, dass kurzfristig eine Rezession toleriert werde, um die mittelfristigen Ziele für die amerikanische Wirtschaft zu erreichen. Inzwischen hat Trump gar noch nachgelegt. Der US-Präsident erklärte, dass er die Zölle auf alle Stahl- und Aluminiumprodukte aus Kanada auf 50 Prozent erhöhen werde.

Euro legt dagegen zu

Allerdings profitiert der Euro auch von einer eigenen Stärke. Die wahrscheinlich kommende deutsche Koalitionsregierung aus CDU/CSU und SPD will die Infrastruktur- und Rüstungsausgaben um insgesamt rund 900 Milliarden Euro erhöhen. Dazu komme ein von allen EU-Staaten beabsichtigtes Rüstungspaket über 800 Milliarden Euro. Es sei anzunehmen, dass weitere Länder ähnliche Ausgabenerhöhungen und Finanzierungen beschliessen werden, kommentiert die Valiant Bank.

Da dies mit Schulden finanziert werden solle, erwartet die Bank daraus mittelfristig für den Euroraum einen kräftigen Wachstumsschub, allerdings auch steigende Inflation und höhere Finanzierungskosten. Diese Aussichten hätten die Zinsen und so den Euro beflügelt.

Seit Bekanntgabe der Pläne der deutschen Parteien CDU/CSU und SPD hat sich der Euro zum Dollar um mehrere Cent aufgewertet. Allerdings müssten die Vorschläge noch politisch verhandelt werden und daher dürften die positiven Aspekte noch lange nicht wirksam werden. Daher könnte im Eurokurs auch wieder Ernüchterung eintreten, so die Valiant Bank.

(AWP)