«Sie wird ihren Ermessensspielraum noch mehr ausnutzen und befürwortet eine klare gesetzliche Grundlage für Frühinterventionen, um bei Missständen noch früher eingreifen zu können», erklärte die Finanzmarktaufsicht Finma am Dienstag anlässlich der Jahrespressekonferenz in Bern. Bei der UBS, die die Credit Suisse in einer Not-Übernahme schluckte, habe die Finma die Zahl der Vorort-Kontrollen im In- und Ausland im vergangenen Jahr auf 45 (2023: 34) erhöht.

Zusätzlich zum übergreifenden Schwerpunkt der Integration der Geschäftsaktivitäten habe die Behörde unter anderem das Handels- und Kapitalmarktgeschäft (Investment Banking) und die internationale Vermögensverwaltung sowie zentrale Gruppenfunktionen in den Bereichen Kapital und Liquidität (Group Functions) des Instituts kontrolliert. Gegenstand der Aufsicht seien unter anderem die Vorbereitungen für die Überführung von Credit-Suisse-Kunden in die UBS und der diesbezügliche Risikoappetit der UBS gewesen. Dies habe vor allem Vermögensverwaltungskunden betroffen. Die Finma habe auch das Wachstum der Investmentbank der UBS in den USA und allgemein die dortige Geschäftsstrategie analysiert.

Finma-Direktor Stefan Walter betonte, wie wichtig es sei, für eine erhöhte Wetterfestigkeit des Schweizer Finanzmarktes zu sorgen: «Es geht um die bestmögliche Stabilität und Widerstandsfähigkeit des Schweizer Finanzplatzes in einem erhöhten Risikoumfeld.» Die Behörde achte bei den Banken, Versicherungen und Vermögensverwaltern auf eine starke Risikokultur und Governance, eine robuste Kapitalausstattung sowie eine solide Liquidität.

(Reuters)