Die Aktien des Computerzubehörherstellers Logitech büssen am Dienstag 5,5 Prozent auf 72,56 Franken ein. Kurz nach Handelsstart hatten sie noch 2,2 Prozent auf 78,48 Franken zugelegt.

Analysten bemerken, dass der Gruppenumsatz zwischen Anfang Juli und Ende September lediglich knapp die Erwartungen erfüllt. Besonders enttäuschend wird der Umsatzbeitrag aus dem wichtigen Geschäft mit Gaming-Zubehör bewertet. Ähnliches gilt für die Produktkategorie Video Collaboration. Hingegen kann Logitech in den Kategorien Pointing Devices, Webcams und insbesondere bei Tablet Accessories seine Stärke zeigen.

Der eigentliche Lichtblick – darin sind sich Experten einig – sind die Verbesserungen bei der Bruttomarge. Nicht nur nach Non-GAAP, auch nach GAAP übertrifft die Bruttomarge selbst die kühnsten Erwartungen. Einige Analysten zeigen sich dennoch enttäuscht darüber, dass das Quartalsergebnis nach GAAP in Bezug auf EBIT und Reingewinn nur mässig überzeugen kann.

Punkten kann das Lausanner Unternehmen mit den nach oben angepassten Finanzzielen für dieses Jahr. Nachdem die Ziele bereits anlässlich der Veröffentlichung der Erstquartalszahlen erhöht worden waren, rechnete kaum jemand in Expertenkreisen so kurze Zeit später mit einer erneuten Anhebung. Laut einem Analysten zeugt die erneute Erhöhung von Zuversicht für das diesjährige Vorweihnachts- und Weihnachtsgeschäft.

Vontobel bestätigt die Kaufempfehlung für Logitech und erhöht das Kursziel von 97 auf 98 Franken. Das implizite Aufwärtspotenzial beträgt 26 Prozent. Der Computerzubehör-Hersteller habe ein weiteres solides Quartal ausgewiesen, schreibt Analyst Michael Foeth. Die Zahlen hätten die Rückkehr auf den Wachstumspfad bestätigt, bei gleichzeitig sehr hohen Brutto- und operativen Margen über dem langfristigen Zielkorridor. Die Innovationskraft bleibe mit zahlreichen Produkteinführungen hoch und die Bekanntheit der Marke nehme weiter zu. Der Erfolg scheine auch von einer starken Unternehmenskultur getragen zu sein, so der Experte weiter.

Für die Analystin Corina Hennig von der Basler Kantonalbank ist erfreulich, dass Logitech nun schon drei Quartale in Folge positives Wachstum ausweisen konnte. Die Gewinnverbesserungen erklärt sich Hennig unter anderem auch mit dem Wegfall von Restrukturierungskosten, die im Vorjahr das Ergebnis belastet hatten.

«Auf Konzernebene und bei den Produktumsätzen brachte der Q2-Bericht keine grossen Überraschungen», schreibt Christian Baader von der ZKB in einer Reaktion. Die Entwicklung in den drei Regionen hätte unterschiedlicher nicht sein können. Asien verzeichnete keinen Umsatzanstieg (284 Millionen Dollar), Amerika lieferte fünf Prozent Wachstum auf 480 Millionen Dollar und die Region EMEA erzielte eine zweistellige Verbesserung der Erlöse auf 352 Millionen Dollar.

Der Ausblick wurde vom Management erneut leicht angehoben. Die Analystenschätzungen dürften laut der ZKB trotzdem nicht steigen, weil sie bereits über der bekannten Guidance liegen. «Wir erwarten eine neutrale Reaktion des Marktes auf den heutigen Bericht.»

(cash)