«Gemessen am Bruttoinlandsprodukt wird in den USA dreimal so viel wie in Deutschland als Wagniskapital investiert. So geht es nicht weiter», sagte Scholz am Montag auf dem Digitalgipfel der Bundesregierung in Frankfurt am Main. «Nur mit mehr Risikoaffinität können wir unsere grossen Baustellen angehen», fügte er hinzu. Deutschland sei erfolgreich, müsse aber seine Produktivität steigern.
Die Realität sei allerdings, «dass zu lange zu wenig passiert ist» - auf unternehmerischer und staatlicher Seite, kritisierte Scholz. Nun habe ein Jahrzehnt der Modernisierung begonnen. Wirtschaft und Staat müssten noch mehr in Zukunftstechnologien investieren. «Und dabei müssen wir auch mehr selbst machen als machen lassen – es reicht nicht, nur allein auf Einkäufe bei anderen zu setzen», mahnte der Kanzler.
Es gebe aber positive Nachrichten: «Aus der ganzen Welt kommen KI-Talente nach Deutschland, wir liegen mittlerweile auf Platz 3 der beliebtesten Länder», sagte er mit Blick auf eine OECD-Statistik. Deutschland sei im internationalen Vergleich laut OECD auch sowohl bei den öffentlichen als auch den privaten Innovationsinvestitionen international führend.
Beim zweitägigen Digital-Gipfel diskutieren mehr als 1000 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft über den Stand bei der Digitalisierung Deutschlands und die weitere Entwicklung. Die Veranstaltung steht unter dem Motto «Deutschland Digital – Innovativ. Souverän. International.»
(Reuters)