Angesichts der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump hat der deutsche Kanzler Olaf Scholz die EU aufgefordert, mehr und schneller Freihandelsabkommen mit Partnern aus aller Welt abzuschliessen. «Das ist in dieser Zeit die richtige Antwort», sagte Scholz am Sonntagabend vor Eröffnung der Industrie Messe in Hannover.
Deutschland habe das EU-Freihandelsabkommen mit dem diesjährigen Gastland Kanada bereits ratifiziert. «Wir hoffen, dass es bald auch endgültig von allen (EU-)Staaten etwas ratifiziert werden wird.»
Scholz erneuerte seine Kritik an den von den USA verhängten Strafzöllen etwa gegen Importautos. «Wir wissen, dass der freie Welthandel, der so viel Wohlstand geschaffen hat, gefährdet ist, weil politische Bewegungen des Protektionismus überall in der Welt Mode werden», sagte der SPD-Politiker. Dies führe dazu, dass es nur Verlierer gebe.
Der Standpunkt der Bundesregierung und der EU sei: «Wir werden weiter für einen fairen Welthandel eintreten.» Dieser sei gerade für die USA wichtig. «Deshalb ist es auch klar, dass wir als Europäische Union auf die Zollpolitik der Vereinigten Staaten reagieren», warnte Scholz. Gleichzeitig sei die EU «zu jedem Zeitpunkt und in jeder Stunde» dabei, sich für ein Kompromiss der Kooperation einzusetzen. «Kooperation und Klarheit und Stärke sind hier gleichzeitig gefragt», sagte der Kanzler.
Kanada sei fast der ideale Partner für Deutschland und Europa, sagte Scholz. Denn das Land verfüge über alle Rohstoffe, die auch Russland habe, sei aber eine Demokratie.
(Reuters)