Auch im dritten Quartal übertrifft Sandoz, der Hersteller von Nachahmermedikamenten im Geschäft mit Biosimilars, die Analystenerwartungen relativ deutlich. Darauf abgestützt erhöht das Unternehmen zum zweiten Mal in Folge die diesjährigen Umsatzvorgaben.

Die Aktien von Sandoz gewinnen im frühen Handel am Mittwoch 2 Prozent auf 38,89 Franken.

Dass der Gruppenumsatz nach neun Monaten nur leicht über den durchschnittlichen Erwartungen liegt, führen Analysten auf ungünstige Wechselkurseffekte zurück. Gerade im zukunftsträchtigen und hochmargigen Geschäft mit Biosimilars habe das Unternehmen auch im dritten Quartal wieder die kühnsten Erwartungen übertroffen. Und anders als in den ersten sechs Monaten habe auch das Generika-Geschäft die Erwartungen zumindest erfüllt, wie es heisst.  

Analysten zufolge bleibt Europa die mit Abstand wichtigste Region. Erfreut zeigt man sich aber auch vom kräftigen Wachstum in Nordamerika, angeheizt durch den kommerziellen Erfolg bei den Biosimilars.  

Anders als von den allermeisten Analysten gedacht, erhöht Sandoz zum zweiten Mal in Folge die diesjährigen Wachstumsvorgaben. Jene für die operative Kerngewinnmarge bleiben hingegen dieselben. Beide zeugten in ihrer Kombination von Zuversicht in Bezug auf die erwartete Margenbelebung in der zweiten Jahreshälfte, so lautet der Tenor.

Für Vontobel-Analyst Stefan Schneider blickt Sandoz auf ein erfreuliches drittes Quartal zurück. Seines Erachtens kommt das Unternehmen bei der Umsetzung seiner Strategie gut voran. Er geht davon aus, dass die Neueinführung weiterer Wirkstoffe in den kommenden Monaten für einen anhaltend hohen Schwung im Geschäft mit Biosimilars sorgen werden. Schneider fühlt sich deshalb in seiner Kaufempfehlung bestätigt.  

Sein Berufskollege Alistair Campbell von der Royal Bank of Canada teilt diese Meinung. Trotz der höheren Jahresvorgaben sieht er bei seinen Gewinnerwartungen nur einen geringfügigen Anpassungsbedarf nach oben. Dass die diesjährigen Margenvorgaben bestätigt werden, scheint den Analysten zu beruhigen.  

Etwas zurückhaltender gibt sich der für Morgan Stanley tätige Analyst Thibault Boutherin. Er glaubt, dass das solide Abschneiden beim Quartalsumsatz und die leichte Erhöhung der Umsatzvorgaben bereits eingepreist sind.  

Die Valoren von Sandoz erreichten am Tag vor der Umsatzveröffentlichung mit 39,28 Franken in der Spitze einen neuen Höchststand. Gewinnmitnahmen liessen den Aktienkurs im weiteren Handelsverlauf dann allerdings wieder zurückfallen. Für Beobachter kommen diese Gewinnmitnahmen mit Blick auf die diesjährige Kursbilanz nicht überraschend, errechnet sich seit Januar doch noch immer ein ansehnliches Plus von knapp 42 Prozent.  

Dank des überzeugenden Abschneidens des Generikaherstellers im Geschäft mit Biosimilars und den leicht höheren Wachstumsvorgaben fürs ganze Jahr sehen dieselben Beobachter nun Raum für Anschlusskäufe und weitere Kursgewinne.

(AWP/cash)