Neben dem bereits laufenden Sparprogramm habe Salzgitter «zusätzliche kurzfristige Massnahmen zur Ergebnisstabilisierung und Liquiditätssicherung» eingeleitet, teilte der Konkurrent von Thyssenkrupp am Montag in Salzgitter mit. «Neue Investitionen werden auf den Prüfstand gestellt, bei bereits genehmigten Investitionen werden die Auszahlungspläne überarbeitet», kündigte Finanzchefin Birgit Potrafki an. Zudem sei das Unternehmen durch weitere Kostenpositionen gegangen und habe an «verschiedenen Stellen den Rotstift angesetzt». So soll es «strukturelle Anpassungen in den einzelnen Geschäftsbereichen» geben, die derzeit ausgearbeitet würden. Über diese will das Unternehmen zu «gegebener Zeit» berichten.

Salzgitter verzeichnete im zweiten Quartal wegen der schwachen Stahlgeschäfte unter dem Strich einen Verlust von 33,5 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 19,7 Millionen Euro im Vorjahr. Bereits im Juli hatte das Unternehmen vorläufige Zahlen vorgelegt und die Prognose für das laufende Jahr gesenkt.

«Das Jahr 2024 ist für die deutsche Stahlindustrie eines der herausforderndsten der vergangenen Jahrzehnte», kommentierte Vorstandschef Gunnar Groebler. Aus operativer Sicht erscheine 2024 als «verlorenes Jahr». Strategisch komme das Unternehmen voran. Nach dem Verkauf der Mannesmann Stainless Tubes soll es weitere «strategische und strukturelle Anpassungen» geben. Am Ziel, ab 2026 «grünen Stahl» zu produzieren, hält Salzgitter fest.

(AWP)