«In den kommenden Jahren bis 2030 wollen wir weltweit 55 Milliarden Euro in Erneuerbare Energien, Speichertechnologien, flexible Erzeugung und Wasserstoffprojekte investieren», kündigte Vorstandschef Markus Krebber am Dienstag beim Capital Markets Day an. Dank einer Projekt-Pipeline von über 100 Gigawatt könne der grösste deutsche Stromerzeuger sich die attraktivsten Vorhaben aussuchen.
Krebber hatte 2021 die Führung bei dem früheren Atom- und Kohle-Dino übernommen. Im Herbst des Jahres hatte er Investitionen von 50 Milliarden Euro bis 2030 angekündigt - eine Marke, die er jetzt übertreffen will. Die Erzeugungskapazitäten sollen bis 2030 auf mehr als 65 Gigawatt von zuletzt 35 Gigawatt ausgebaut werden. Kernmärkte sind Deutschland, die USA und Grossbritannien. Die Essener sind aber längst auch in Japan, Australien oder Korea unterwegs.
Allein in Deutschland plane der Konzern in den kommenden sieben Jahren Investitionen von rund elf Milliarden Euro. Neben Europa seien die USA ein weiterer Schwerpunkt. Hier habe RWE rund 20 Milliarden Euro netto für künftige Investitionen bis zum Ende des Jahrzehnts eingeplant.
Klotzen statt kleckern - Aber die Rendite muss stimmen
Im Gegensatz zu Konkurrenten wie Orsted aus Dänemark oder dem norwegischen Versorger Equinor, die auf Offshore-Wind-Projekte hohe Abschreibungen vornehmen mussten, sieht RWE auch hier weiter profitable Wachstumschancen. Keines der RWE-Projekte in diesem Bereich habe wirtschaftliche Schwierigkeiten oder leide unter Verzögerungen, betonte Krebber. Die im Dax notierte RWE-Aktie legte am Dienstag zeitweise mehr als drei Prozent zu.
Unter anderem starke Zuwächse in der Stromproduktion haben dem Versorger Rekordeinnahmen beschert. Im laufenden Jahr soll der operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) zwischen 7,1 und 7,7 Milliarden Euro betragen. Für 2030 stellte Krebber einen Wert von mehr als neun Milliarden Euro in Aussicht. Die Dividende will RWE jährlich um fünf bis zehn Prozent erhöhen. Für 2024 solle die Gewinnbeteiligung 1,10 Euro je Aktie betragen nach geplanten ein Euro für das laufende Jahr.
(Reuters)