Aktien europäischer Rüstungsunternehmen sind stark gefragt. So haben sich die Valoren von Rheinmetall, Hersteller von Munition und Panzern aus Deutschland, seit Anfang Jahr verdoppelt; im gleichen Zeitraum hat der schwedische Kampfjethersteller Saab rund 70 Prozent zugelegt.

Dass in letzter Zeit viel Geld in den Rüstungssektor geflossen ist, spiegelt sich auch in den Verteidigungsfonds wider. So etwa berichtet der Fondsanbieter VanEck diese Woche, sein ETF habe nun ein Volumen von vier Milliarden US-Dollar erreicht. Das ist viermal so viel wie im August 2024. Der Fonds wurde vor zwei Jahren aufgelegt. Thales, Leonardo, Palantir Technologies, Leidos Holdings und Hanwha Aerospace sind die am höchsten gewichteten Aktien.

Einen zügigen Start hatte der Verteidigungs-ETF von WisdomTree. Er wurde Anfang März aufgelegt und verwaltet nach den ersten Handelswochen Vermögenswerte in Höhe von 511 Millionen Dollar. Zu den Top-Positionen des Fonds zählen Rheinmetall, Leonardo, SaabBAE SystemsThales und Rolls-Royce.

Kein neuer Trend

Die Rüstungsindustrie profitiert von höheren Verteidigungsausgaben der europäischen Staaten. Ein im März vorgestelltes EU-Programm soll 800 Milliarden Euro «für ein sicheres und resilientes Europa» freimachen, wie die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, mitteilte.

Allerdings bekommt das Thema Verteidigung schon seit Längerem mehr Aufmerksamkeit: «In den letzten zwei Jahren haben die europäischen NATO-Mitglieder ihre Ausgaben für die Modernisierung ihrer militärischen Fähigkeiten um 100 Milliarden US-Dollar erhöht», erinnert Roel Houwer, Senior Product Manager bei VanEck Europe.

Hintergrund dieser Entwicklungen sind die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten - verbunden mit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. Er hat die Bereitschaft der USA, zu Europas Sicherheit beizutragen, zumindest infrage gestellt.

(cash)