Wer ins Weisse Haus einziehen will, braucht neben Charisma und einem überzeugenden Parteiprogramm vor allem eines: mächtig viel Kohle.
Individuelle Wahlkampfspenden sind in den USA zwar eigentlich auf 3300 Dollar pro Person begrenzt. Grossspender können jedoch Geld an Fonds von sogenannten «Political Action Committees» (PAC) zahlen, die unbegrenzte Beträge für Kandidaten und bestimmte Anliegen ausgeben können. Dadurch haben die reichsten Amerikaner einen bedeutend grösseren Einfluss als die meisten anderen Wähler.
Zwar wurde die Demokratin Kamala Harris von mehr Milliardären unterstützt, Trumps Superreiche zeigten sich aber deutlich spendabler. Wie eine Auswertung von «Bloomberg» Ende Oktober zeigte, erhielt Trump von 20 Superreichen mindestens 281 Millionen Dollar, während sich Harris Spendeneinnahmen von 24 Personen auf mindestens 66,2 Millionen beliefen.
Die wichtigsten Branchen unter Trumps grössten Milliardärsunterstützern sind Casinos, Finanzen sowie Öl und Gas. Ein Überblick.
Elon Musk
Einer von Trumps wichtigsten Gönnern ist Tech-Gigant Elon Musk (53). Gemäss «Bloomberg» spendete der CEO von Tesla und X 119 Millionen Dollar an ein von ihm gegründetes PAC, das Trumps Kampagne in den Swing States finanzierte – jene Staaten also, die bei den Wahlen den Ausschlag für Trump gaben.
Musk liess sich auch sonst nicht lumpen. Über rund zwei Wochen verschenkte er täglich eine Million Dollar an besonders überzeugte Trump-Anhänger. Zudem trat er an Wahlkampfveranstaltungen auf, um für den designierten US-Präsidenten zu werben. Musk gilt als reichster Mann der Welt. Sein Vermögen wird auf rund 270 Milliarden US-Dollar geschätzt. «Ein Star ist geboren», sagte Trump nach seinem Wahlsieg in Richtung Musk. Tatsächlich könnte Musk künftig einen Posten in Trumps Regierung einnehmen.
Miriam Adelson
Die Wiederwahl Trumps unterstützte Miriam Adelson (79) mit einem stolzen Geldbetrag: Mindestens 100 Millionen Dollar spendete sie an das PAC «Preserve America». Sie überwies auch fast eine Million Dollar an das «Trump 47 Committee». Adelson ist Mehrheitseigentümerin der Las Vegas Sands. Ihr Vermögen beläuft sich auf 37,5 Milliarden Dollar, das sie von ihrem verstorbenen Mann, Casino-Magnat Sheldon Adelson, nach dessen Tod erbte. Damit zählt sie zu den reichsten Frauen der Welt.
Diane Hendricks
Grosszügig zeigte sich auch Diane Hendricks (77), Vorsitzende und Alleineigentümerin von ABC Supply, des landesweit grössten Grosshandelsunternehmens für Dacheindeckungen. Ihr Vermögen beläuft sich auf über 14 Milliarden Dollar. Davon spendete sie 15 Millionen an «Make America Great Again Inc», 10 Millionen Dollar an «Turnout for America» und fast 850'000 Dollar an das «Trump 47 Committee».
Tim Mellon
Timothy Mellons (82) Grossvater war der Gründer der Mellon National Bank. Das Vermögen der Familie wird von «Forbes» auf über 14 Milliarden Dollar geschätzt. 50 Millionen Dollar für den Wahlkampf des Republikaners spendete Mellon allein an einem Tag – nachdem Trump im New Yorker Schweigegeldprozess schuldig gesprochen worden war. Insgesamt unterstützte Mellon die Republikaner im Wahlkampf 2024 gemäss «Opensecrets» mit mindestens 135 Millionen Dollar!
Dick und Liz Uihlein
2024 ebenfalls tief in die Taschen griff das Ehepaar und Gründer des Versandhandelsunternehmens Uline, Richard und Elizabeth Uihlein. Die Milliardäre sind entschiedene Befürworter von Trump und gemäss «Guardian» Abtreibungsgegner. Sie sollen insgesamt knapp 60 Millionen Dollar an ein PAC gespendet haben.
Dieser Artikel ist zuerst im Blick erschienen.
1 Kommentar
Dieser Beitrag uist irreführend!
Tatsache ist: Kamala Harris hat Donald Trump bei den Wahlkampfspenden für den Wahlzyklus 2024 deutlich übertroffen. Harris‘ Wahlkampf überschritt im Oktober die 1-Milliarden-Dollar-Marke an Spenden, wobei große Einzel- und Unternehmensspender sowie prominente Unterstützer einen großen Beitrag leisteten. Im Gegensatz dazu hat Trumps Wahlkampf mit rund 372 Millionen Dollar nach jüngsten Angaben deutlich weniger gesammelt. Harris‘ finanzieller Vorteil hat es ihr ermöglicht, massiv in Werbung und Wahlkampfinfrastruktur in wichtigen Swing States zu investieren, was ihr im Vergleich zu Trump mehr Sichtbarkeit verschafft.