Laut Roche-CEO Thomas Schinecker hat der Basler Pharmakonzern kein Wachstumsproblem, wie er in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» (Artikel bezahlpflichtig) sagte. «Ich kann mit Sicherheit sagen, dass wir ein sehr gesundes Geschäft haben», so Schinecker. Der Umsatz sei im letzten Quartal um 9 Prozent gewachsen, «im Quartal davor auch. Im ersten Halbjahr 2024 haben wir den Gewinn um 11 Prozent gesteigert», fügte Schinecker an.
Auf die Frage, weshalb sich dies nicht stärker in der Kursentwicklung der Genussscheine widerspiegle, gab Schinecker drei Gründe an. «Der erste Faktor ist, dass wir zum Peak der Corona-Pandemie, als die Omikron-Variante grassierte, den Höchstkurs an der Börse hatten. Da war natürlich viel Phantasie drin, was mögliche zukünftige Corona-Umsätze angeht», so der Roche-CEO. Roche habe in der Zwischenzeit das weggefallene Corona-Geschäft kompensieren müssen, was etwa 10 Prozent des Umsatzes ausmachte.
Zudem habe der Franken extrem zugelegt in den letzten zwei Jahren. Das treffe alle Unternehmen, die in Schweizer Franken berichten. Und drittens habe Roche 2022, als der Kurs so hoch war, mehrere wichtige Medikamente in der Entwicklung, zum Beispiel Tiragolumab in der Immuntherapie und Gantenerumab bei Alzheimer gehabt. «Und diese Studien waren leider negativ», so Schinecker.
Der Genussschein von Roche war von einem Stand von rund 400 Franken im April 2022 in den folgenden zwei Jahren bis auf 217 Franken abgesackt. «Wir sind mit der Kursentwicklung nicht zufrieden», sagte Schinecker an der Generalversammlung des Pharmakonzerns im März dieses Jahres (zum cash.ch-Artikel hier). Der Konzern müsse die Produkte-Pipeline weiter stärken, er verwies zudem auf die hoffnungsvollen Produkte in der Pipeline.
Seit April dieses Jahres hat sich Genussschein von Roche stabilisiert. Er hat derzeit eine Jahresperformance von 3 Prozent. Gestoppt wurde der Kurszerfall unter anderem wegen Hoffnungen bezüglich der Entwicklung von Roche-Produkten gegen Fettleibigkeit.
Ein Datum für den Marktstart eines Mittels gegen Fettleibigkeit wollte Schinecker im Interview mit der «NZZ am Sonntag» nicht nennen. «2028, 2030, hiess es einmal. Irgendwo dazwischen, glaube ich», sagte er. Vielleicht werde man auch schneller sein.
(cash)
2 Kommentare
GS Stand heute gleich wie Januar 2015. Tja....
Für die Erkenntnis, dass bei Roche die wichtigen Studien im Sand verlaufen,, braucht es keinen Chef. Das merkt auch der Kleinanleger. Nur hat Geduld auch ein Ende.