Die Aktien von GameStop werden nach der Markteröffnung am Montag wahrscheinlich einen wilden Handel erleben. Nachdem der Reddit-Account, der für die Meme-Aktienmanie von 2021 verantwortlich war, eine angebliche 116 Millionen Dollar schwere Aktienposition veröffentlicht hat, notieren die GameStop Valoren im vorbörslichen US-Handel etwa 90 Prozent höher.

Gemäss Bloomberg veröffentlichte der Trader Keith Gill, besser bekannt auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) als "Roaring Kitty" und auf Reddit als DeepF***Value, am 2. Juni einen Screenshot, auf dem er angibt, fünf Millionen Aktien zum Wert von 21,27 Dollar und 120’000 Call-Optionen im Wert von 65,7 Millionen Dollar mit Fälligkeit am 21. Juni zu besitzen. Diese Informationen konnten nicht verifiziert werden.

Auf X postete Gill ein Bild einer UNO-Umkehrkarte, mit der die Spieler im Spiel die Aufnahmerichtung der Karten ändern können. Der Beitrag wurde innerhalb von fünf Stunden seit seiner Veröffentlichung am Sonntag mehr als 4,5 Millionen Mal aufgerufen.

Gill hatte sich aus den sozialen Medien weitgehend zurückgehalten, nachdem er im Jahr 2021 die Reddit-Spekulanten dazu aufforderte, die Aktien von GameStop zu kaufen, um Leerverkäufer zurückzudrängen. Damals argumentierte er, dass das Unternehmen bereit sei, sich als führender Gaming-Hub «neu zu erfinden». Die GameStop Valoren stiegen damals von 3,4 Dollar bis auf 120 Dollar und sanken dann wieder stark, zuletzt wurde ein Kurs von etwa 10 Dollar ereicht.

Mitte Mai kehrte Gill überraschend mit einem Bild eines Videospielers, der sich nach innen lehnt, auf X zurück. Damit schürte er die Erwartung, dass er aktiv an den Markt zurückkehren würde. Als Folge darauf sprangen die Aktien von GameStop von 10 Dollar kurz auf über 60 Dollar an.

Das Unternehmen GameStop befindet sich nach wie vor in einer schwierigen Lage. Covid-19 liess zwar die Nachfrage nach Videospielen stark ansteigen und ermöglichte damit der Videospiel-Branche einen Boom, doch umgingen die Entwickler vermehrt Einzelhändler wie GameStop mit eigenen Spiele-Plattformen. Konfrontiert mit einem veralteten Geschäftsmodell kämpft Gamestop nun gegen sinkende Umsätze und schreibt seit 2019 kontinuierlich Verluste.