Eigentumswohnungen kosteten 15 bis 40 Prozent mehr als es die Fundamentaldaten rechtfertigten, hiess es im Finanzstabilitätsbericht, den die SNB am heutigen Donnerstag vorgelegt hat.

"Bei der Interpretation dieser Zahlen ist zu bedenken, dass sie nicht alle Nachfrage- und Angebotsfaktoren erfassen, die den Wohnimmobilienmarkt beeinflussen können. So hat beispielsweise der hohe und steigende Anteil bereits bebauter Wohngebiete in Verbindung mit dem langsamen Voranschreiten des verdichteten Bauens zur Verknappung des Angebots beigetragen. Gleichzeitig war das Haushaltswachstum in den letzten Jahren höher als das Bevölkerungswachstum, da die durchschnittliche Haushaltsgrösse gesunken ist."

Der Beginn des Straffungszyklus der SNB im vergangenen Jahr habe weit weniger Auswirkungen auf die Immobilien- und Hypothekenmärkte gehabt als die Zentralbankmassnahmen in anderen Ländern, so die Schweizer Währungshüter. Insgesamt seien die Effekte moderat.

Dennoch warnte die SNB vor einer möglichen Korrektur am Immobilienmarkt.

"Mit dem Anstieg der Hypothekenzinsen ist die Wahrscheinlichkeit eines Rückgangs der Preise für Wohnimmobilien gestiegen", hiess es. "Dies gilt sowohl für selbst bewohnte Immobilien als auch für das Segment der als Investment genutzten Objekte – bei letzteren sind die Preise sogar schon etwas zurückgegangen."

Wahrscheinlichkeit für Korrektur steigt

Weil die Immobilienmärkte oft mit einer Verzögerung auf Zinsänderungen reagierten, könnte sich laut der SNB der Trend zu rückläufigen Preisen im Bereich der Renditeliegenschaften fortsetzen. Und auch im Segment der selbstgenutzten Wohnimmobilien steige die Wahrscheinlichkeit von Preiskorrekturen.

Solche könnten sanft oder – etwa im Falle von unerwartet starken Zinserhöhungen – schockartig verlaufen, betont die Nationalbank. Letzteres hätte dann gemäss dem Bericht auch Folgen auf die Hypothekenportfolios der Banken.

Insgesamt bleibt die SNB gemäss dem Bericht bei ihrer Einschätzung, dass der Wohnimmobilienmarkt anfällig ist für Schocks – besonders ausgeprägt sei dies im Bereich der Renditeliegenschaften.

(Bloomberg/AWP/cash)