Dies erklärte eine mit der Angelegenheit vertraute Person gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Glencore habe sich Ende vergangenen Jahres an Rio Tinto gewandt, um eine mögliche Fusion anzustreben, jedoch seien die Gespräche nur kurz gewesen und hätten zu keinem Ergebnis geführt, sagte der Insider gegenüber Reuters. Die Agentur Bloomberg News hatte zuvor berichtet, dass sich die beiden Unternehmen bereits in einem frühen Stadium der Gespräche über ein Geschäft befänden.
Die Aktien von Glencore gewinnen am Freitag in London nach dem Handelsstart rund zwei Prozent auf 377,60 Pence. Rio-Tinto-Papiere legten um 0,9 Prozent auf 4.975 Pence zu. Am Vorabend waren die in New York gehandelten Papiere von Glencore nach Veröffentlichung des Bloomberg-Berichts noch um bis zu neun Prozent gestiegen.
Kursentwicklung von Glencore.
«Solche Erwägungen, auch in früher Form, sind durchaus eine Überraschung», schreibt ein Analyst der Royal Bank of Canada in einer am Freitag vorliegenden Branchenstudie. Einen direkten Zusammenschluss der beiden Bergbaukonzerne erachtet er als höchst unwahrscheinlich, da Investoren dann wohl Glencore als Profiteur sehen würden. Dennoch seien Deal-Strukturen denkbar, die beide Anlegerseiten zufriedenstellen würden.
Der potenzielle Zusammenschluss zwischen den beiden Schwergewichten des Eisenerzbergbaus wäre im Erfolgsfall der bisher grösste der Branche und würde ein kombiniertes Unternehmen mit einem Marktwert von rund 158 Milliarden Dollar schaffen. Dieses würde den des Bergbauunternehmens BHP mit 126 Milliarden Dollar übertreffen. Sowohl Rio Tinto als auch Glencore lehnten eine Stellungnahme ab.
(Reuters)
2 Kommentare
Die Hauptherausforderung ist, dass die Kohle bei Glencore in vielen Jahren der Hauptgewinnbringer ist während bei Rio Tinto Eisenerz dominiert. 1/3 der Glencore Kupferproduktion kommt aus dem politisch heiklen Afrika. Der Wert von Glencore ohne Kohle ist weit geringer als der von Rio Tinto.
Rio Tinto hat seine australischen Kohlebergwerke vor Jahren zu Ausverkaufspreisen verkauft.
Rio Tinto ist ziemlich woke aufgestellt und verschwendet einen Teil des Capex für grüne Produkte.
Insofern wäre es wahrscheinlich dass man bei einer solchen Übernahme das hoch profitable Glencore Kohlegeschäft abspalten würde.
Wenn ich wählen kann werde ich mich für die Glencore Kohle entscheiden.
Ergänzung: Sachlich sinnvoller als ein "Zusammenschluss" Glencore - Rio Tinto wäre ein Verkauf des Glencore Kupfergeschäfts an Rio Tinto.
Allerdings ist der Wert des Glencore Kupfergeschäfts begrenzt da die Glencore Bergwerke seit 2015 nur wenig Capex geniessen durften und 1/3 im politisch heiklen Kongo angesiedelt ist.