Dies erklärte eine mit der Angelegenheit vertraute Person gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Glencore habe sich Ende vergangenen Jahres an Rio Tinto gewandt, um eine mögliche Fusion anzustreben, jedoch seien die Gespräche nur kurz gewesen und hätten zu keinem Ergebnis geführt, sagte der Insider gegenüber Reuters. Die Agentur Bloomberg News hatte zuvor berichtet, dass sich die beiden Unternehmen bereits in einem frühen Stadium der Gespräche über ein Geschäft befänden.

Die Aktien von Glencore gewinnen am Freitag in London nach dem Handelsstart rund zwei Prozent auf 377,60 Pence. Rio-Tinto-Papiere legten um 0,9 Prozent auf 4.975 Pence zu. Am Vorabend waren die in New York gehandelten Papiere von Glencore nach Veröffentlichung des Bloomberg-Berichts noch um bis zu neun Prozent gestiegen.

Kursentwicklung von Glencore.

«Solche Erwägungen, auch in früher Form, sind durchaus eine Überraschung», schreibt ein Analyst der Royal Bank of Canada in einer am Freitag vorliegenden Branchenstudie. Einen direkten Zusammenschluss der beiden Bergbaukonzerne erachtet er als höchst unwahrscheinlich, da Investoren dann wohl Glencore als Profiteur sehen würden. Dennoch seien Deal-Strukturen denkbar, die beide Anlegerseiten zufriedenstellen würden.

Der potenzielle Zusammenschluss zwischen den beiden Schwergewichten des Eisenerzbergbaus wäre im Erfolgsfall der bisher grösste der Branche und würde ein kombiniertes Unternehmen mit einem Marktwert von rund 158 Milliarden Dollar schaffen. Dieses würde den des Bergbauunternehmens BHP mit 126 Milliarden Dollar übertreffen. Sowohl Rio Tinto als auch Glencore lehnten eine Stellungnahme ab.

Es wäre nicht das erste Mal, dass die beiden Unternehmen Gespräche über eine Übernahme führen. Im Jahr 2014 lehnte Rio Tinto ein Fusionsangebot von Glencore ab. Ein Deal hätte es dem kombinierten Unternehmen damals ermöglicht, BHP als weltgrösstes Bergbauunternehmen zu überholen. 

(Reuters)