Ringier erwirbt alle Anteile an der Ringier Axel Springer Schweiz AG, kurz Rasch. Das teilten Ringier mit Sitz in Zürich und Axel Springer in Berlin in eigenen Medienmitteilungen am Mittwochnachmittag mit. Die bisherigen Rasch-Medientitel (dazu gehören «Schweizer Illustrierte», «Bilanz» oder «cash.ch») werden mit der Blick-Gruppe in der neuen Einheit «Ringier Medien Schweiz» zusammengeführt. Zum Bereich wird auch die Vermarktungsfirma Ringier Advertising gehören. 

Ringier wird damit alleinige Eigentümerin des Portfolios mit insgesamt 20 der reichweitenstärksten Magazin- und Zeitschriftentitel der Schweiz. Ladina Heimgartner, ehemalige Direktorin von Radiotelevisiun Svizra Rumantscha, wird die neu geschaffene Geschäftseinheit mit rund 1000 Mitarbeitenden ab sofort leiten. Heimgartner ist seit Februar 2020 in der Konzernleitung von Ringier und führt aktuell die Blick-Gruppe als CEO sowie als Head Global Media strategisch das Ringier-Medienportfolio in Zentral- und Osteuropa. 

«Die neue Einheit ‹Ringier Medien Schweiz› umfasst exakt die Bausteine, die Medienfirmen weltweit zum Erfolg führen: Hohe Reichweiten, fest etablierte Marken mit starken Redaktionen, relevante Inhalte und eine enge Verzahnung zwischen dem Medienhaus und der Vermarktungsgesellschaft», wird Heimgartner in der Ringier-Medienmitteilung zitiert. 

Akquisitionsstrategie von Ringier

Ringier-CEO Marc Walder sagte, nach Osteuropa, Griechenland und Portugal investiere man mit dieser Transaktion weiter in führende Medienmarken. Das Zusammenbringen der Blick-Gruppe mit Inhalten des Ringier-Axel-Springer-Portfolios «stärkt uns strategisch enorm». Die Transaktion zeige, dass Medien für Ringier nach wie vor wichtig seien, führte Walder an einer Medienorientierung in Zürich aus. Der Kauf der Rasch-Anteile ordne sich in die Akquisitionsstrategie von Ringier in den letzten Jahren ein.

Axel Springer habe die Beteiligung von wirtschaftlich 35 Prozent an Ringier Axel Springer Schweiz an Ringier verkauft, teilte der Berliner Medienkonzern seinerseits mit. In Polen blieben Ringier und Springer weiter als Joint-Venture-Partner verbunden. Sie betreiben dort seit vielen Jahren Marken im Medien- und Rubrikengeschäft mit Digitalfokus wie Onet, Fakt, Newsweek, Forbes und Morizon.pl.

«Schon heute sind fast 90 Prozent unserer Umsätze aus dem Digitalgeschäft», sagte Springer-Chef und Grossaktionär Mathias Döpfner. Erklärtes Ziel sei, Springer zu einem rein digitalen Medienunternehmen aufzustellen. «Daher ist der Verkauf unserer Anteile an Ringier Axel Springer Schweiz für uns folgerichtig, deren 20 Medienmarken bei Ringier hervorragend aufgehoben sind.» Dazu gehören Publikumszeitschriften wie die

Ringier Axel Springer Schweiz AG wurde 2016 als Joint Venture gegründet und beschäftigt rund 400 Mitarbeitende in Zürich und Lausanne. Der Berliner Herausgeber von «Bild» und «Welt» und der Schweizer Verlag hatten 2010 angekündigt, ihr Osteuropa-Geschäft in ein Gemeinschaftsunternehmen einzubringen. Im Sommer 2021 übernahm dann Ringier bereits alle Anteile von Springer in Ungarn, Serbien, der Slowakei und in den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen.

Alexander Theobald, der bisherige CEO von Ringier Axel Springer Schweiz, COO von Ringier Schweiz sowie Mitglied des Group Executive Boards der Ringier AG, legt diese Mandate nieder und übernimmt die Leitung strategischer Grossprojekte für die Ringier-Gruppe und behält die Führung von Swissprinters als CEO. 

(cash.ch, mit Material von Reuters)